WiSe 2014/15
Prof. Dr. Johannes Helmrath |
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Übung |
Probleme der Biographie in Mittelalter und Renaissance |
Do. 12-14 Uhr, FRS 191, Raum 4026 |
Die Übung bearbeitet ein breites typologisches Spektrum biographischer Texte des Mittelalters und der Renaissance. Sie beginnt mit den antiken Prototypen, behandelt dann Einzelbiographien (z.B. Einhart, Vita Caroli) und Gruppenbiographien (de viris illustribus) bis hin zu bio-bibliographischen Lexika (z.B. Trithemius 1495). Intensive Textlektüre wird ergänzt durch Diskussion von Forschungstheorien zur Biographie. |
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Forschungsseminar Lesen |
Mi. 12-14 Uhr, MO 40, Raum 114 |
Dr. Christian Jaser |
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Einführungskurs, Gruppe 3 „Arbeit und Freizeit“ |
Mo. 14-16 Uhr, FRS 191, Raum 5009 |
Der Kurs ist eine Einführung in die Grundlagen und Arbeitsweisen der Geschichtswissenschaft. Er richtet sich an Studienanfängerinnen und Studienanfänger. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können lernen, wie man als Historiker(in) arbeitet: Wie liest man wissenschaftliche Texte? Wie interpretiert man Quellen? Was heißt eigentlich „historisch denken“? Und wozu gibt es Geschichte als wissenschaftliche Disziplin überhaupt? Diese Fragen werden am Beispiel historischer Themenkomplexe exemplarisch diskutiert. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden aktive Vorbereitung und engagierte Mitarbeit, die Übernahme verschiedenster Arbeitsleistungen und die Bereitschaft, Texte ggf. auch in englischer Sprache zu lesen, erwartet. Vor allem aber: Interesse und Neugier. |
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Bachelorseminar |
Hippo-Historie. Zur Kulturgeschichte des Pferdes im europäischen Mittelalter |
Mi. 10-12 Uhr, MO 40/41, Raum 219/220 |
PD Dr. Markus Schürer |
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Masterseminar |
Zur Wissensgeschichte der Vormoderne: Enzyklopädien des Mittelalters und der Renaissance |
Blockseminar: 17.10., 13./14.11., 20./21.11, 27./28.11., 4./5.12. |
Freitags FRS 191, Raum 5061, Donnerstags FRS 191, Raum 4026 |
Nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch die Vormoderne kannte das Phänomen der Enzyklopädie. Und ähnlich wie heute war auch vormodernen Enzyklopädien nicht selten ein universaler Anspruch eingeschrieben. Texte wie etwa das Speculum maius des Vincenz von Beauvais oder das De proprietatibus rerum des Bartholomaeus Anglicus – beides sind weit verbreitete und viel gelesene Enzyklopädien des 13. Jahrhunderts – sollten nicht weniger als ‚Weltbücher‘ sein. In ihnen war, dem Verständnis der Zeit gemäß, alles verfügbare Wissen über die Natur und die Welt überhaupt versammelt. Enzyklopädien des Mittelalters und der Renaissance werden Gegenstand des wissensgeschichtlich ausgerichteten Masterseminars sein. Dabei wird es nicht nur um die Frage gehen, was man im Mittelalter und der Renaissance wusste; ebenso wird thematisiert werden, was als angemessener Umgang mit Wissen galt und welche Deutungsoptionen für bestimmte Wissensbestände – etwa aus dem naturkundlichen oder historischen Bereich – zur Verfügung standen.
Das Masterseminar wird als Blockveranstaltung durchgeführt, die neben einer vorbereitenden Sitzung viermal drei Sitzungen umfasst. Die Sitzungen werden im November und Dezember jeweils donnerstags und freitags stattfinden: am 13./14. November, 20./21. November, 27./28. November und 04./05. Dezember, jeweils 16:15-19:45 Uhr (donnerstags im Raum 4026) und 10:15-11:45 Uhr (freitags im Raum 5061). Die vorbereitende Sitzung findet am 17. Oktober 10:15-11:45 Uhr statt. Es wird um Anmeldung per Email bis zum 10. Oktober gebeten unter: |
Literatur: H. Brinkmann, Mittelalterliche Hermeneutik, Tübingen 1980 J. Henningsen, ‘Enzyklopädie’. Zur Sprach- und Bedeutungsgeschichte eines pädagogischen Begriffs, in: Archiv für Begriffsgeschichte 10 (1966), S. 271–362 C. Meier, Enzyklopädischer Ordo und sozialer Gebrauchsraum. Modelle der Funktionalität einer universalen Literaturform, in: C. Meier (Hg.), Die Enzyklopädie im Wandel vom Hochmittelalter bis zur Frühen Neuzeit (Münstersche Mittelalter-Schriften 78), München 2002 S. 511-532 C. Meier, Vom homo coelestis zum homo faber. Die Reorganisation der mittelalterlichen Enzyklopädie für neue Gebrauchsfunktionen bei Vincenz von Beauvais und Brunetto Latini, in: H. Keller / K. Grubmüller / N. Staubach (Hgg.), Pragmatische Schriftlichkeit im Mittelalter. Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen (Münstersche Mittelalter-Schriften 65), München 1992, S. 157-175 |
Dr. Karoline Döring |
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Bachelorseminar |
Europa und die Türken im 15. Jahrhundert |
Mo. 10-12 Uhr, FRS 191, Raum 5009 |
Am 29. Mai 1453 eroberte der osmanische Sultan Mehmed II. Konstantinopel und setzte damit der jahrhundertelangen Herrschaft der Byzantiner ein Ende. Im lateinischen Westen löste dieses Ereignis nicht nur große Bestürzung aus, sondern wurde der Auftakt einer nachdrücklich behaupteten, ganz Europa umfassenden „Türkengefahr“. Die unmittelbare Folge waren fieberhafte Kreuzzugsanstrengungen und heftige Türkenkriegspropaganda auf Seiten der kirchlichen und weltlichen Hierarchie. Doch je weiter weg das traumatische Ereignis rückte, ohne dass der große gesamteuropäische Türkenkrieg zu Stande kam, desto hitziger wurde abseits des militärischen Schlachtfeldes ein publizistischer Krieg gegen die Türken geführt. Die Lehrveranstaltung will an Hand vielfältiger Quellen die „Türkengefahr“ im Spannungsfeld von Politik und Publizistik betrachten und aktuelle Forschungsansätze dazu diskutieren. |
Literatur: Steven Runciman, Die Eroberung von Konstantinopel 1453, München 62007; Europa und die Türken in der Renaissance, hrsg. von Bodo Guthmüller und Wilhelm Kühlmann, Tübingen 2000. |
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Tutorium III |
Konzepte und Kontroversen der Geschichtswissenschaft |
Mo. 16-18 Uhr, MO 40/41, Raum 219/220 |
Im Tutorium III, das als drittes von drei epochenübergreifenden, aber curricular aufeinander aufbauenden Tutorien zu den Arbeitstechniken in den Geschichtswissenschaften studiert werden soll, werden zunächst Grundlagen der Geschichtstheorie und historischen Methode erarbeitet. Die Beschäftigung mit grundlegenden Paradigmen historischer Forschung nach 1945 führt dann systematisch zur Auseinandersetzung mit ausgewählten Debatten und Kontroversen des Faches und ihren jeweiligen wissenschaftlichen, biographischen und politischen Dimensionen in der jüngeren Zeit. |
Volker Manz |
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Übung |
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Bibelkunde für Historiker - Schwerpunkt Altes Testament |
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Mo. 16-18 Uhr, DOR 24, Raum 1402 |
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Die Bibel ist heute das am weitesten verbreitete und meist übersetzte Buch der Welt. Dem steht eine augenscheinlich allgemeine Unkenntnis gegenüber, was den Inhalt der „Heiligen Schrift“ angeht. Die Übung soll diesen Inhalt mit den Methoden der Bibelkunde aufbereiten, wobei insbesondere das Alte Testament behandelt wird. Der Lernstoff wird dabei von der Wirkungsgeschichte der jeweiligen biblischen Texte bestimmt. Biblische Bezüge in historischen Quellen lassen sich somit besser verstehen. Zur Bibelkunde gehört auch abprüfbares Wissen über die biblischen Bücher sowie über wichtige Themen quer durch die ganze Bibel. Alle Teilnehmer werden zweimal einen schriftlichen Kurztest absolvieren sowie ein Kurzreferat halten. Die Wirkungs- und Verbreitungsgeschichte der Bibel wird bei den Referatsthemen, neben Einführungen zu Büchern des Alten Testaments, im Zentrum stehen. Fremdsprachenkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Übung ist nicht geeignet zur Vorbereitung der Bibelkundeprüfung an der Theologischen Fakultät. |
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Literatur: Bibelausgaben: Lutherübersetzung, Einheitsübersetzung und Gute Nachricht Bibel; C. Westermann / F. Ahuis, Calwer Bibelkunde, Stuttgart 2001; C. Wetzel, Die Bibel in der bildenden Kunst, Stuttgart 2009; U. Zurkuhlen, Was in der Bibel steht: Ein Leitfaden durch das Buch der Bücher, Freiburg 2008. Im Internet www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde und für die Bibeltexte www.bibleserver.com. |