Humboldt-Universität zu Berlin - Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte

Mag. Felicitas Günther (geb. Hartmann)

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Name
Mag. Felicitas Günther (geb. Hartmann)
E-Mail
f.guenther (at) calw.de
Web Adresse
http://www.wissen-und-museum.uni-tuebingen.de/dokumente/materialien-der-literatur/

Einrichtung
Humboldt-Universität → Präsidium → Philosophische Fakultät → Institut für Geschichtswissenschaften → Wissenschaftsgeschichte mit einem Schwerpunkt in der Geschichte der Bildung und der Organisation des Wissens im 19. und 20. Jahrhundert
Einrichtung (extern)

Ludwig-Uhland-Institut, Tübingen / Hermann-Hesse-Museum, Calw

Sprechzeiten

nach Vereinbarung

(Diese Seite wird nicht mehr aktualisiert, Oktober 2017)

 

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→ Publikationen

 

 

 

Vita

  • 2000 - 2006: Studium der Empirischen Kulturwissenschaft, Ur - und Frühgeschichte und Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen
  • 2007-2009: Wissenschaftliches Volontariat im Stadtmuseum Tübingen
  • 2009-2012: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig-Uhland-Institut Tübingen im Rahmen des BMBF-Projekts wissen&museum: Archiv - Exponat - Evidenz 
  • seit Mai 2013 Leiterin der Städtischen Museen Calw

 

 

Arbeitsschwerpunkte

  • Materielle Kultur
  • Museums- und Ausstellungswesen
  • Museale Literaturvermittlung
  • Dialektforschung

 

 

Dissertationssprojekt

Schaustücke der Literatur? Eine Ethnografische Studie zur Sammlungs- und Ausstellungspraxis von Nachlassobjekten im Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem Jünger-Haus Wilflingen

Das Dissertationsprojekt liefert aus kulturwissenschaftlicher Perspektive einen Beitrag zur Systematisierung der literarischen Ausstellungs- und Sammlungspraxis in Form einer diachron angelegten Fallstudie, deren Untersuchungsfeld das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) mit seinen angeschlossenen Museen (Schillernationalmuseum und Literaturmuseum der Moderne) sowie das von Marbach aus kuratierte Jünger-Haus in Wilflingen bildet. In einer Kombination aus historischer und gegenwartsbezogener Ethnografie steht die Analyse des Umgangs mit gegenständlichen Nachlassobjekten von Dichtern und Autoren im Zentrum des Projekts. Den Untersuchungsgegenstand bilden ausgewählte Markerobjekte aus dem Nachlass Schillers, Mörikes und Ernst Jüngers, deren Objektbiografie von den historischen Wurzeln der Institution bis heute rekonstruiert wird. Analysiert und interpretiert werden die Migrationswege dieser Objekte vom Wohninterieur des Dichters/Autors über verschiedene Stadien der Aufbewahrung und Archivierung bis zu ihrer Einbindung in unterschiedliche literaturmuseale Ausstellungsformate anhand historischer Bild- und Textquellen (historische Ethnografie) sowie einer im Zeitraum von 2009 bis 2012 betriebenen Feldforschung beim Prozess der Neukonzeption des Jünger-Hauses in Wilflingen (Gegenwartsethnografie). Das Projekt wirft einen praxeologisch orientierten Blick auf archivarische Selektionskriterien und museale Präsentationsweisen von Nachlassobjekten und verknüpft diese empirischen Untersuchungen mit der theoretischen Auseinandersetzung mit zentralen literaturwissenschaftlichen Konzepten (Literatur-, Autor- und Werkbegriff) und der Bedeutungszuweisung, die diese Objekte in verschiedenen literaturmusealen Ausstellungskonzepten (Dichterhaus/ Literaturmuseum/ Literaturausstellung) erfahren. Über die Analyse und Interpretation des Umgangs von Akteuren (Autoren/ Nachlassverwalter/ Archivare und Kuratoren) mit Objekten einer Kategorie, die nicht zum schriftlichen Nachlass eines Autors zählen (so genannte „Erinnerungsstücke“ an und von Autoren), erweisen sich diese literaturwissenschaftlichen Konzepte im Umgang mit den Markerobjekten als aushandlungsfähig, was exemplarisch am Fallbeispiel Marbach in der Arbeit aufgezeigt wird.

 

Publikationen

Monographien

  • Augenlust und Gaumenfreuden. Zum Wert- und Gebrauchswandel von Springerlesmodeln. Veröffentlichte Magisterarbeit (= Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen 31). Tübingen 2007.

 

Herausgeberschaften

  • Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Tübingen 2008 (zusammen mit Hermann Bausinger und Karlheinz Wiegmann).

 

Aufsätze

  • Miscellanea or Works? Collecting and Exhibiting as Practices Constituting an Author’s Oeuvre: The Example of the Estate of Ernst Jünger. In: Monique Scheer, Thomas Thiemeyer, Reinhard Johler, Bernhard Tschofen (eds.): Out of the Tower – Essays on Culture and Everyday Life. (= Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen; 114). Tübingen 2013, S. 308 - 326.
  • Stückwerk oder Werkstück? – Sammeln und Zeigen als Praktiken der Werkkonstituierung am Beispiel des Umgangs mit Ernst Jüngers gegenständlichem Nachlass. In: Katerina Kroucheva, Barbara Schaff (Hg.): Kafkas Gabel. Überlegungen zum Ausstellen von Literatur. Bielefeld 2103, S. 197 - 224.
  • Beiträge zum Katalog der Ausstellung 1912. Ein Jahr im Archiv. Hg. vom Deutschen Literaturarchiv Marbach, Marbach 2012.
  • “Die Kunst aber wäre, Heimweh zu haben ob man gleich zu Hause ist” – Souvenirs als erinnerungskulturelles Alltagsphänomen. In: Ansichten – Einsichten. Tübinger Stadtansichten von 1850 bis heute. Hg. von der Universitätsstadt Tübingen, Fachbereich Kultur. Ausstellungskatalog Stadtmuseum Tübingen 2010, S. 85 - 92.
  • Wunschbild und Wirklichkeit: Perspektiven auf Tübingens Mitte in der Vedutenmalerei des 19. Jahrhunderts. In: Stadtbild – Weltbild. Tübinger Stadtansichten des 16. bis 19. Jahrhunderts. Hg. von Evamarie Blattner und Karlheinz Wiegmann. Ausstellungskatalog Stadtmuseum Tübingen 2009, S. 106 – 115.
  • Tieringen revisited. Kulturwissenschaftliche Dialektforschung am Beispiel einer ethnografischen Mikrostudie. In: Dialekt und regionale Kulturforschung. Traditionen und Perspektiven einer Alltagssprachforschung in Südwestdeutschland. Hg. von Lioba Keller-Drescher und Bernhard Tschofen. Tübinger kulturwissenschaftliche Gespräche 5 (= Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen 35). Tübingen 2009, S. 99 – 112 (zusammen mit Eberhard Forner).
  • Gewichtige Wörter. Das Pfund in Württemberg. In: Wortschatz. Vom Sammeln und Finden der Wörter. Hg. von Anke te Heesen, Bernhard Tschofen und Karlheinz Wiegmann. Ausstellungskatalog Stadtmuseum Tübingen 2008, S. 127 – 135.
  • Flirten, Spicken, Simsen. Von juvenilen Aufschreibesystemen. In: Wortschatz. Vom Sammeln und Finden der Wörter. Hg. von Anke te Heesen, Bernhard Tschofen und Karlheinz Wiegmann. Tübingen 2008, S. 143 – 155.
  • Kurze Geschichte der Dialektforschung. In: Renaissance des Dialekts? Hg. von Eckart Frahm. Tübingen 2003, S. 165 – 173 (zusammen mit Evamarie Walker).
  •  Renaissance des Dialekts? – Eine empirische Studie. In: Renaissance des Dialekts? Hg. von Eckart Frahm. Tübingen 2003, S. 149 – 156 (zusammen mit Evamarie Walker).