Humboldt-Universität zu Berlin - Neueste und Zeitgeschichte

Forschungsprojekte

Im Folgenden finden Sie eine alphabetisch sortierte Auflistung der Forschungsprojekte am Lehrstuhl. Nach der jeweiligen Kurzbeschreibung des Projektes können Sie über einen Link zu einer ausführlichen Darstellungen gelangen.

 


 

Dr. Matthias Berg/ Prof. Dr. Martin Sabrow

Geschichte des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD)

Das in Kooperation mit Prof. Olaf Blaschke (Trier), Prof. Christoph Cornelißen (Düsseldorf) und Prof. Gabriele Lingelbach (Bamberg) durchgeführte und am Lehrstuhl organisatorisch von Matthias Berg, M.A., betreute Projekt widmet sich der Erarbeitung einer Geschichte des Deutschen Historikerbandes von der Gründung bis in die Gegenwart. Das Projekt ist abgeschlossen und publiziert.

 

Dr. Stefanie Eisenhuth

Die Schutzmacht. Eine Geschichte der amerikanischen Militärpräsenz in West-Berlin, 1945-1994

Die Studie verfolgt das Ziel, anhand der sich verändernden Bedingungen des Zusammenlebens von amerikanischen Soldaten und deutscher Zivilbevölkerung die vermeintlich lineare Erfolgsgeschichte der Beziehungen zwischen West-Berlin und den USA nach 1945 zu hinterfragen. Im Mittelpunkt stehen die Gestaltung der sogenannten troop-community relations durch die U.S. Army, das State Department und den Berliner Senat, Motivation und Ziele der Akteure sowie die narrative Deutung der Militärpräsenz. Die Studie wurde 2018 bei Wallstein veröffentlicht.

 

Dr. Astrid Mignon Kirchhof

Vom Natur- zum Umweltschutz. Zivilgesellschaftliches Engagement und der Wandel der Naturschutzbewegung in Ost- und West-Berlin, 1945-1989

Das Forschungsprojekt stellt die Ost- und West-Berliner Naturschutzbewegung und -politik in den Mittelpunkt der Analyse. Dabei wird ein Bogen von den Nachkriegsjahrzehnten über die Zeit der so genannten umweltpolitischen Wende der 1970er Jahre bis nach dem Fall der Mauer geschlagen, weil sich 1990 die bestehenden Organisationen und Strukturen auflösten oder miteinander fusionierten. Von einer asymmetrisch verflochtenen Parallelgeschichte ausgehend fragt die Studie: Welche Unterschiede und Ähnlichkeiten zeigten sich in der Berliner Naturschutz- und Umweltbewegung in Ost- und West-Berlin zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Fall der Mauer? Diese Frage soll durch eine dreigeteilte Analyse beantwortet werden.

Untersucht werden 1.) das bürgerschaftliche Engagement der West-Berliner Naturschutzvereine und des Ost-Berliner Kulturbunds, 2.) die Naturschutzbeauftragten in der kommunalen Verwaltung beider Stadthälften in ihrer Funktion als Mittler zwischen politischen und bürgerschaftlichen Interessen und 3.) das Aufeinandertreffen der Naturschutz- und neuen Umweltbewegung ab den 1970er Jahren.

 

Dr. Sabine Moller

»Zeitgeschichte sehen«. Die empirische Erforschung des Zusammenhangs von Geschichtsbewusstsein und Filmwahrnehmung 

Filme und ihre Bilder stellen einen wichtigen Deutungsrahmen für die Wahrnehmung historischer Ereignisse bereit. Wie allerdings Filme von ihren Zuschauern konkret angeeignet werden, wie bewegte Bilder sowohl vor dem Hintergrund des subjektiven Geschichtsbewusstseins als auch vor dem der öffentlichen Erinnerungskultur gedeutet werden, war bisher weitgehend unerforscht. Für das Forschungsprojekt wurde ein methodenkombinierender Untersuchungsansatz entwickelt. Die Untersuchung der medialen Vermittlung von zeithistorischen Themen setzt am Beispiel von zwei national wie international überaus erfolgreichen Geschichtsfilmen zur deutschen bzw. amerikanischen Vergangenheit an: Die Aneignung der Tragik-Komödien Forrest Gump (1994) und Good Bye, Lenin! (2003) durch deutsche und amerikanische Zuschauer wird eingehend analysiert und miteinander verglichen. Publiziert wurde »Zeitgeschichte sehen« 2018 bei Bertz+Fischer.

 

Dr. Marcus M. Payk

An den Grenzen der Souveränität. Die Pariser Vorortverträge von 1919/20 und das Völkerrecht des frühen 20. Jhd.

Das Projekt stellt den Pariser Friedensschluss nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in den Kontext der längerfristigen Entwicklung des Völkerrechts seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Es werden Konstruktionsmuster und Wirkungsbedingungen des Völkerrechts in der internationalen Politik analysiert, indem einerseits nach der sinnstiftenden und handlungsorientierenden Funktion normativer Weltvorstellungen, andererseits nach der konkreten Tätigkeit von Juristen in der Diplomatie gefragt wird. Damit rücken Zuschreibungen von Recht, Rechtlichkeit und Verrechtlichung in den Vordergrund, die von der herkömmlichen Ideen- und Disziplingeschichte des Völkerrechts bislang wenig beachtet worden sind, die aber zu einem neuen Verständnis der Pariser Friedensverträge beitragen und grundsätzliche Einsichten in das Verhältnis von Recht und Politik erlauben. Zum Projekt findet man hier mehr.

 

Prof. Dr. Martin Sabrow

Biografie Erich Honeckers (1912-1994)

Das Arbeitsvorhaben strebt in Auseinandersetzung mit Honeckers eigener und in Memoiren, Interviews sowie parteiamtlichen Selbstauskünften niedergelegter Ich-Erzählung zum einen an, die Bedeutung des Biographischen in der ostdeutschen Herrschaftskultur zu erhellen … (mehr)

 

Dr. Tilmann Siebeneichner

Der Griff nach den Sternen im Zeichen der Krise. West-Europas Einstieg in die bemannte Raumfahrt, 1972-1987

Mit der Beteiligung am US-amerikanischen Post Apollo Programm vollzog die European Space Agency (ESA) seit 1972 den Einstieg in die bemannte Raumfahrt. Obwohl Westeuropas Beitrag, ein wiederverwendbares und vielseitig nutzbares Labor namens Spacelab, durchaus umstritten war, wurde es insbesondere in der Bundesrepublik als „Schlüsseltechnologie“ der Zukunft gepriesen ... (mehr)

 

Dr. Peter Ulrich Weiß

Deutsche Zentralarchive in den politischen Systemen des 20. Jahrhunderts

Geht es um Diktatur-Verstrickung und politische Indienstnahme von Wissenschaft, Bildung und Verwaltung in Deutschland, blieben und bleiben Archive und Archivare meist außen vor. Das ist erstaunlich, denn als Angestellte und Dienstleister in zumeist staatlichem Auftrag ... (mehr)