Neueste Publikationen
Staat und Staatlichkeit in der europäischen Moderne
⇒ Thomas Mergel
Umfassend und verständlich führt dieser Band in die faszinierende Geschichte des Staates ein. Thomas Mergel zeigt, wie der Staat als ein historisches Phänomen zu verstehen ist, wie er entstanden ist, sich gewandelt hat und welche Perspektiven wir heute, im 21. Jahrhundert auf ihn haben können. Zudem klärt er zentrale Begriffe und führt in die Forschungsgeschichte ein.
Die ausgehandelten Revolutionen
⇒ Dominik Trutowski
Im Zentrum des Buches steht die politische Kommunikation in den Parlamenten und in der
Öffentlichkeit Spaniens und Polens. Ähnlich wie in Spanien während der Transición nach Francos Tod 1975 war der Weg zur Demokratie 1989 in Polen politisch gefährdet. Welche Funktionen besaß politisches Sprechen am Ende der Diktatur – zu einer Zeit, in der das Alte noch nicht ganz verschwunden war und sich das Neue noch nicht ganz etabliert hatte? Wie kommunizierte, stritt und kämpfte man, als den Akteuren bewusst wurde, dass der Übergang zur Demokratie nur gemeinsam bewältigt werden konnte? In der transnationalen Perspektive des Autors werden unerwartete Analogien, Verbindungen und Verflechtungen zwischen den Demokratisierungsprozessen in Spanien und Polen sichtbar.
Vietnam's Prodigal Heroes
⇒ Paul Benedigt Glatz
Vietnam's Prodigal Heroes erzählt die Geschichte der wohl am meisten unterschätzten und übersehenen Mitgliedern der amerikanischen Vietnamgeneration – den Deserteuren aus den Streitkräften. Von ihrem Exil in Frankreich und Schweden aus engagierten sie sich gegen den Vietnamkrieg und kämpften um Anerkennung, nicht zuletzt um eine Amnestie zu erlangen und eine Rückkehr in die USA zu ermöglichen. Mit seiner transnationalen Perspektive auf die weniger privilegierten Mitglieder der amerikanischen Vietnamgeneration und die Kontexte, in denen sie auftraten, öffnet das Buch den Blick für alternative Protest- und Widerstandsformen und regt zu einer Neueinschätzung von internationalen Friedensbewegungen und Protestkulturen an.
Die Demokratie der Wähler. Stadtgesellschaft und politische Kommunikation in Italien und der Bundesrepublik 1944-1979
⇒ Claudia Gatzka
Düsseldorf: Droste 2019
Wie fanden Deutsche und Italiener nach 1945 einen Draht zur repräsentativen Demokratie? Das Buch geht dieser Frage erstmals in einer historischen Perspektive nach, die Wählerinnen und Wähler in ihren Deutungen und Wahrnehmungen einfängt. Von der Nachkriegsdekade durch die Zeiten des Booms bis in die 1970er Jahre geht es um die Konjunkturen der Verständigung zwischen Wählern und Gewählten. Es wird nach den sozialen und politischen Faktoren erfolgreicher Kommunikation und nach den Bedingungen, unter denen Deutsche und Italiener der repräsentativen Demokratie etwas abgewinnen konnten, gefragt. Die Bedeutung des Lokalen in der Mediengesellschaft wird dabei ebenso herausgestrichen wie das partizipative Verständnis postfaschistischer Wähler, die weitaus früher als gemeinhin angenommen selbstbewusst den Parteien und Parlamentariern gegenübertraten.
Freiheitskämpfer, Terroristen, Demokraten und Faschisten. Politische Gewalt aus der Perspektive irischer und baskischer Nationalisten
⇒ Sebastian Seibert
Frankfurt: Campus 2019
Nordirland und das spanische Baskenland waren über Jahrzehnte geprägt von politischer Gewalt. Als politische Strategie kommt Gewalt jedoch besonders in Demokratien nicht ohne Legitimation aus. Die fortdauernde Existenz bewaffneter Gruppen in beiden Regionen lässt sich daher nur vor dem Hintergrund der Perzeption ihrer Gewalt und des Staatshandelns erklären. Das Augenmerk dieser Studie liegt darum auf den öffentlichen Aushandlungs-prozessen der nationalistischen Bewegungen. Was wurde unter Gewalt verstanden? Welche Ausprägungen als verboten oder gar als geboten angesehen? Die Analyse der Gewaltdiskurse zeigt nicht zuletzt, wie es zum Ende der Gewaltanwendung kam, ohne dass die bewaffneten Gruppen ihre Kernziele erreicht hatten.
Köln im Kaiserreich. 1871-1918
⇒ Thomas Mergel
Köln: Greven 2018
Nie zuvor und nie danach ist Köln so schnell gewachsen wie in den 33 Jahren zwischen der Niederlegung der Stadtmauer 1881 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. In dieser Zeit nahm die Einwohnerzahl um das Fünffache zu, die Fläche der Stadt um das Fünfzigfache. Köln wuchs so schnell, dass sich alle Maßstäbe verschoben, auch im Alltag der Menschen: Unter der Erde wurden Abwasserrohre verlegt, Gaslaternen erhellten die Nacht, Pferde verschwanden aus den Straßen und machten der Straßenbahn Platz, Kinos und Sportvereine wurden beliebt. Die rapide Urbanisierung schwemmte Hunderttausende Zuwanderer in die Stadt. Aus Bauerndörfern wurden Industriegebiete, ganz neue Viertel entstanden; die Fluktuation der Menschen war ungeheuer. Das warf die Frage auf, wer denn eigentlich Kölner sei und was »Köln« überhaupt bedeute. Eine der Thesen des Buches: Die Bewältigung des massiven Wandels bedurfte der Traditionen. Kirchliche Bindungen oder der Karneval waren wichtig, um die neuen Kölner zu integrieren. Dadurch wurden die Traditionen ihrerseits weitgehenden Wandlungen unterworfen. So erfand sich Köln als eine moderne Metropole, die dennoch Zugehörigkeit verbürgte.
Praktiken des Kapitalismus.
Mittelweg 36, 26/1 (2017)
Herausgegeben von
⇒ Sören Brandes und ⇒ Malte Zierenberg
Sören Brandes und Malte Zierenberg: Doing Capitalism. Praxeologische Perspektiven, p. 3-24.
Berlin’s Black Market. 1939–1950
⇒ Malte Zierenberg
New York: Palgrave Macmillan 2015
Berlin's Black Market: 1939-1950 artfully combines an in-depth historical analysis of the emergence of illegal trading under Nazi rule during the war, along with a comparison to black markets that preceded it, with a new interpretation of the development of the two postwar German states. By focusing on the everyday practices of black marketeers and the historical setting they acted in, Zierenberg explains how the experiences in a city of turmoil helped shape the different but initially successful beginnings of two new German polities.
Wahlen in der transatlantischen Moderne
= Comparativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung 23/1 (2013)
Herausgegeben von ⇒ Claudia Gatzka, ⇒ Benjamin Schröder und Hedwig Richter
Leipzig: Universitätsverlag 2013
Der Band fragt nach kulturellen Bedeutungen und Funktionen des Wählens und analysiert Wahlpraktiken in Deutschland im Vergleich mit den USA, Großbritannien und Italien im 19. und 20. Jahrhundert
Fotografien im 20. Jahrhundert. Vermittlung und Verbreitung
Herausgegeben von Annelie Ramsbrock, Annette Vowinckel und ⇒ Malte Zierenberg
Göttingen: Wallstein 2013
Der Band untersucht die Herstellungs- und Distributionskontexte massenmedial-fotorealistischer Bilder und erprobt eine neue Perspektive auf die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts.
Das Soziale ordnen. Sozialwissenschaften und gesellschaftliche Ungleichheit im 20. Jahrhundert
Herausgegeben von ⇒ Christiane Reinecke und ⇒ Thomas Mergel
Frankfurt/New York: Campus 2012
Aus einem Land vor unserer Zeit. Eine Lesereise durch die DDR-Geschichte
Herausgegeben von Marcus Böick, Anja Hertel und ⇒ Franziska Kuschel
Berlin: Metropol 2012
Krisen verstehen. Historische und kulturwissenschaftliche Annäherungen
Herausgegeben von ⇒ Thomas Mergel
Frankfurt/New York: Campus 2012
► Tagungsbericht auf Deutschlandradio Kultur
Wozu noch Sozialgeschichte? Eine Disziplin im Umbruch
Herausgegeben von Pascal Maeder, Barbara Lüthi und ⇒ Thomas Mergel
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012
Vermessungen der Mediengesellschaft im 20. Jahrhundert
= Comparativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung 21/4 (2011)
Herausgegeben von ⇒ Christiane Reinecke und ⇒ Malte Zierenberg
Leipzig: Universitätsverlag 2011
Schiebern auf der Spur. Eine Berliner Gerichtsakte von 1941
Herausgegeben von ⇒ Malte Zierenberg
Berlin: Vergangenheitsverlag 2011
Vergleichen, verflechten, verwirren? Europäische Geschichtsschreibung zwischen Theorie und Praxis
Herausgegeben von ⇒ Christiane Reinecke, Agnes Arndt und Joachim C. Häberlen
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011
► Rezension im Archiv für Sozialgeschichte Online
Grenzen der Freizügigkeit. Migrationskontrolle in Großbritannien und Deutschland, 1880-1930
⇒ Christiane Reinecke
München: Oldenbourg 2010
ausgezeichnet mit dem Preis des Deutschen Historischen Instituts London und dem Hans-Rosenberg-Gedächtnispreis
Propaganda nach Hitler. Eine Kulturgeschichte des Wahlkampfs in der Bundesrepublik 1949-1990
⇒ Thomas Mergel
Göttingen: Wallstein 2010