Humboldt-Universität zu Berlin - Alte Geschichte

Prosopographia Imperii Romani

Die Prosopographie ist eine Spezialdisziplin, die sich mit der Sammlung sämtlicher Zeugnisse über einen zeitlich, örtlich und häufig auch sozial und juristisch bestimmten Personenkreis befaßt, diese Zeugnisse kritisch sichtet, systematisch aufbereitet und dadurch einer weiterführenden historischen Auswertung zugänglich macht.
Die prosopographische Methode wurde Ende des 19. Jahrhunderts an der Berliner Akademie der Wissenschaften entwickelt. Beispielgebend für alle späteren Werke dieser Art war das auf Anregung Theodor Mommsens erarbeitete Personenlexikon der römischen Kaiserzeit des 1.-3. Jahrhunderts n. Chr., die Prosopographia Imperii Romani (PIR). Das Werk konfrontiert die in der griechisch-römischen Literatur enthaltenen personenkundlichen Nachrichten mit denen aus Inschriften, Papyri und Münzen. Es gibt so weit umfassendere Einblicke in die Sozial-, Wirtschafts-, Verwaltungs- und Militärgeschichte als einzelne Quellengruppen allein. Die PIR enthält zu Kurzbiographien erweiterte Personenartikel der Angehörigen der Senatsaristokratie, des Ritterstandes und anderer Personengruppen aus der Zeit von Augustus bis Diokletian.
Klaus-Peter Johne arbeitete seit 1965 an der PIR mit, von 1987 bis 1998 war er Mitherausgeber.