Humboldt-Universität zu Berlin - Lehrstuhl für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit

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Neuer Aufsatz von Matthias Pohlig: „Singular und Plural. Überlegungen zum Reformationsbegriff in der jüngeren Forschung“



Der Beitrag versucht, den Begriff "Reformation" und damit verbundene Konzepte im Kontext des Reformationsjubiläums und in der neueren Forschung zu katalogisieren. Er zeigt auf, welche begrifflichen Varianten von "Reformation" gegenwärtig verwendet werden und wie sich Begriffe wie "lange Reformation" und "Reformationen" im Plural zu ihnen verhalten. Anschließend werden die Vorteile, aber auch die Nachteile dieser Begriffsentscheidungen erörtert. Der Artikel bietet auch einige übergreifende Überlegungen zu historiographischen Konzepten und deren epistemologischer und strategischer Verwendung in den aktuellen Debatten. Er nimmt eine skeptische Haltung gegenüber der Betonung der Pluralisierung ein, die in vielen aktuellen Geschichtsbüchern zu finden ist. In einem dritten Teil, der sich (unter anderem) auf das in der deutschen Forschung seit langem etablierte Konzept des konfessionellen Zeitalters stützt, wird der Versuch unternommen, mögliche Konzepte der "Reformation" zu skizzieren, die den zuvor skizzierten Gefahren der begrifflichen Pluralisierung entgehen könnten.

Erscheint in: Reformation und Reformationen. Kontinuitäten, Identitäten, Narrative, hg. v. Kaspar von Greyerz/Anselm Schubert, Gütersloh 2022, 15-37.