Humboldt-Universität zu Berlin - Europäische Geschichte des Mittelalters. Schwerpunkt: Spätmittelalter

Sommersemester 2024

Prof. Dr. Dorothea Weltecke

PD Dr. Benjamin Müsegades

Dr. Jörn Christophersen

Dr. Thomas Woelki

 


 

Prof. Dr. Dorothea Weltecke

befindet sich im Sommersemester 2024 in einem Forschungsfreisemester

 

PD Dr. Benjamin Müsegades

 
Vorlesung: Vom Interregnum bis zur Goldenen Bulle. Politik- und Kulturgeschichte des römisch-deutschen Reiches 1250-1356

Di. 16-18 Uhr (Hausvogteiplatz, Hörsaal 0007) - AGNES

Nach dem Tod des staufischen Kaisers Friedrich II. 1250 sah sich das römisch-deutsche Reich einer Vielzahl von Tranformationsprozessen ausgesetzt. Die Vorlesung behandelt den Zeitraum von der Zeit des sogenannten Interregnums bis zum Erlass der Goldenen Bulle 1356. 

Im Mittelpunkt stehen dabei neben der Rolle von König- und Kaisertum sowie anderen geistlichen und weltlichen Herrschern auch die Entwicklungen im städtischen Raum sowie im Bereich von Wirtschaft und Bildung.

 

Proseminar: Männer Gottes oder der Welt? Bischöfe im 12. Jahrhundert

Di. 14-16 Uhr (Hausvogteiplatz, Raum 0319) - AGNES

Die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier nahmen im mittelalterlichen Reich als geistliche Hirten und weltliche Herrscher sowie als wichtige Akteure bei Wahl und Krönung der römisch-deutschen Könige eine zentrale Stellung ein.

Im Proseminar werden anhand ausgewählter Persönlichkeiten des 12. Jahrhunderts wie Albero von Trier, Rainald von Köln und Arnold von Mainz diese Themenbereiche untersucht.

Ebenfalls in den Blick genommen werden auf Grundlage von urkundlichen, historiographischen und hagiographischen Quellen Fragen der hochmittelalterlichen Heiligenverehrung, des Bezugs der Bischöfe zu unterschiedlichen monastischen Orden und der Verwaltung.

Das Proseminar dient weitgehend themenunabhängig der Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte.

 

Proseminar: Das Staunen der Welt. Kaiser Friedrich II. (1194-1250)

Mi. 10-12 Uhr (DOR 24, R. 1.404) - AGNES

Friedrich II. gehört zu den auch heute noch bekannten Herrschern des Mittelalters. Als König von Sizilien und römisch-deutscher Kaiser faszinierte er Zeitgenossen und Nachwelt. Im Mittelpunkt des Kurses stehen neben den Herrschaftspraktiken des Staufers nicht zuletzt seine Rolle als Akteur zwischen dem Mittelmeerraum und dem Reich nördlich der Alpen, beispielsweise seine Teilnahme am Kreuzzug, der Konflikt mit dem Papsttum oder sein Interesse an den Wissenschaften. Das Proseminar dient weitgehend themenunabhängig der Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte

 

Masterseminar: Fürstinnen und Macht. Handlungsspielräume hochadliger Frauen im Spätmittelalter

Mo. 16-18 Uhr (FRS 191, R. 4026) - AGNES

Die Ausübung von Macht durch Frauen während des Mittelalters gilt in populären Darstellungen noch immer als Ausnahmefall. In der öffentlichen Wahrnehmung sind die Jahrhunderte von der Reformation ein patriarchalisches Zeitalter, das von Männern dominiert wurde.

Im Rahmen des Kurses wird der Blick auf die Handlungsspielräume von Frauen gerichtet. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die weiblichen Angehörigen des Hochadels wie Herzoginnen und Markgräfinnen, aber auch deren geistliche Töchter, die etwa als Äbtissinnen von Klöstern amtierten.

In den Blick genommen werden neben adligen Familienordnungen im Allgemeinen speziell das Konnubium, die Beziehungen zwischen Ehepartnern, vormundschaftliche Herrschaft durch Frauen sowie Fragen der Kommunikation. Der regionale Fokus liegt auf dem römisch-deutschen Reich.

 

Forschungscolloquium zur Geschichte des Mittelalters (mit Prof. Dr. Barbara Schlieben)

Mo. 18-20 Uhr (FRS 191, R. 4026) - AGNES

Das Kolloquium dient der Diskussion aktueller Forschungsprojekte aus dem Bereich der Mittelalterlichen Geschichte mit auswärtigen Gästen. Die „Master- und Doktorandenwerkstatt“ (Blockveranstaltung am 28. und 29.06.2024) bietet zudem die Gelegenheit, aktuelle Herausforderungen Ihrer eigenen Projekte zu diskutieren. Fortgeschrittene Bachelorstudierende sind zum Kolloquium ebenso willkommen wie Masterkandidat:innen und Doktorant:innen.

Programm folgt

 

Dr. Jörn Christophersen

 

Proseminar: Glockenklang und Höllensound - Klangwelten des Mittelalters

Do. 10-12 Uhr (DOR 24, R. 1.404) - AGNES

Inhalt folgt

 

Bachelorseminar: Lügen im Mittelalter

Do. 12-14 Uhr (DOR 24, R. 1.404) - AGNES

Inhalt folgt

 

 

Dr. Thomas Woelki

 

Proseminar: Draculas Welt: Südosteuropa zur Zeit der Türkenkriege

Mo. 14-16 Uhr (Mo 40/41, R. 114) - AGNES

„Dracula“ gab es wirklich! Vlad III. Ţepeş („der Pfähler“), auch Drăculea genannt (wohl aufgrund der Mitgliedschaft im Drachenorden Kaiser Sigismunds), war als Fürst der Walachei (mit Unterbrechungen 1448, 1456-62 und 1476) ein regional bedeutender Herrscher und wichtiger Akteur im christlichen Abwehrkampf gegen die auf dem Balkan vorrückenden Türken. Ihm gelangen 1461/62 einige spektakuläre Erfolge gegen den militärisch übermächtigen türkischen Sultan Mehmet II., den Eroberer Konstantinopels. Der ungarische König Matthias Corvinus, an dessen Hof sich Vlad geflüchtet hatte, ließ ihn aus politischem Kalkül fallen. Der ohnehin durch besondere Grausamkeit gegen Feinde und illoyale Untertanen profilierte Fürst erhielt in der humanistischen Hofhistoriographie des Corvinen seinen Ruf als diabolischer Schlächter, der in den folgenden Jahrzehnten phantastisch ausgeschmückt und ins Ungeheuerliche gesteigert wurde, bevor er schließlich die Grundlage der literarischen Vereinnahmung durch Bram Stoker (1897) bildete.

Im Proseminar bietet die durch ausgezeichnete Quelleneditionen und eine inzwischen sehr dichte Literatur gut erschlossene Lebensgeschichte des Vlad Ţepeş einen ausgezeichneten Zugang zu spätmittelalterlichen Lebenswelten und vielfältigen Problemfeldern dieser Zeit, darunter die Machtverhältnisse auf dem Balkan, Türkenbild und Türkenfurcht, (venezianische) Diplomatie, höfischer Humanismus, Gewaltökonomie und vieles mehr. Eine gute Gelegenheit, durch ein eigenes quellennahes Forschungsprojekt erste Erfahrungen in der mittelalterlichen Geschichte zu sammeln.

 

 

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