Humboldt-Universität zu Berlin - Europäische Geschichte des Mittelalters. Schwerpunkt: Spätmittelalter

Sommersemester 2023

Prof. Dr. Dorothea Weltecke

PD Dr. Andreas Büttner

Dr. Jörn Christophersen

Dr. Jörg Feuchter

Christian Stoess


 

Prof. Dr. Dorothea Weltecke

befindet sich im Sommersemester 2023 in einem Forschungsfreisemester

 

PD Dr. Andreas Büttner

 

Vorlesung: Die dunklen(n) Seite(n) des Mittelalters

Mi. 14-16 Uhr (UL 6, R. 1072) - AGNES

Das Mittelalter wird oft als dunkle Zeit angesehen und heutige rückständige Zustände als ‚mittelalterlich‘ bezeichnet. Die Vorlesung möchte bestehende Vorstellungen über die Epoche zwischen Antike und Früher Neuzeit aufgreifen und Licht in diese Zeit bringen. Dabei sollen unterschiedliche Perspektiven auf (scheinbar) dunkle Phänomene des Mittelalters präsentiert und diskutiert werden, um so zentrale Strukturen und Entwicklungen dieser Zeit zu vermitteln.
Der Kurs findet eher asynchron statt.

 

Proseminar: Das schwache Geschlecht? Frauen und Frauenbilder im Mittelalter

Di. 10-12 Uhr (DOR 24, R. 1.402) - AGNES

Das Mittelalter wird gemeinhin als Epoche wahrgenommen, die von der Unterordnung der Frau unter den Mann geprägt war. Dies verkennt jedoch den großen Handlungsspielraum, der Frauen in dieser Zeit zukam. Im Proseminar wollen wir daher danach fragen, welchen Einfluss Frauen im Mittelalter hatten, welche Rolle(n) sie im gesellschaftlichen Leben spielten und wie sich Frauenbilder wandelten. Auf diesem Wege sollen der Umgang mit mittelalterlichen Geschichtsquellen sowie zentrale Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens erlernt werden.

 

Proseminar: Mehr als Beten und Arbeiten: Mönche und Nonnen im Mittelalter

Di. 14-16 Uhr (FRS 191, R. 5009) - AGNES

Das mittelalterliche Mönchtum brachte eine Vielzahl von Orden hervor, für Frauen wie für Männer. Sie alle gingen bei ihrer Suche nach Gott eigene Wege des gemeinschaftlichen Lebens. Das Proseminar möchte diese Vielfalt in den Blick nehmen, um anhand verschiedener Quellengattungen den Umgang mit mittelalterlichen Geschichtsquellen sowie zentrale Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens zu erlernen.

 

Masterseminar: Eine Stimme für die Stimmlosen? Heranwachsende in Quellen und Forschung

Mo. 14-16 Uhr (FRS 191, R. 4026) - AGNES

Kinder und Jugendliche zählen zu denjenigen gesellschaftlichen Gruppen, die in der mittelalterlichen Überlieferung unterrepräsentiert sind. Das Seminar möchte das Erwachsenwerden im Mittelalter anhand ausgewählter Quellengattungen und Aspekte in den Blick nehmen. Neben der inhaltlichen Erschließung des Themas soll der Fokus auf Thesen und Interpretationen in der Forschung liegen und so den Weg für eine eigenständige Untersuchung bereiten.

 

Forschungscolloquium zur Geschichte des Mittelalters (mit Prof. Dr. Barbara Schlieben)

Mo. 18-20 Uhr (FRS 191, R. 4031) - AGNES

Das Kolloquium dient der Diskussion aktueller Forschungsprojekte aus dem Bereich der mittelalterlichen Geschichte mit auswärtigen Gästen. Die „Master- und Doktorandenwerkstatt“ (Block am 30.06./01.07.) bietet zudem die Gelegenheit, aktuelle Herausforderungen Ihrer eigenen Projekte zu diskutieren. Fortgeschrittene Bachelorstudierende sind zum Kolloquium ebenso willkommen wie Masterkandidat:innen und Doktoranden.

Colloquiumsprogramm folgt

 

Dr. Jörn Christophersen

 

Proseminar: Konflikte erzählen - Quellenkritik extrem

Do. 10-12 Uhr (HV 5, R. 0319-22) - AGNES

Dieses Proseminar ist eine Hinführung zum weiteren Studium der mittelalterlichen Geschichte. Im Vordergrund steht in diesem Semester die vertiefte Quellenkritik unter Rückgriff auf die Historischen Grundwissenschaften, über die ein erster Überblick gegeben wird. Anhand ausgewählter Beispiele aus für die Mediävistik zentralen Themenkreisen der Stadt-, der Wirtschafts- und Sozial- sowie der Verflechtungsgeschichte, und hier besonders interessierend: des Konfliktes (gerade in den Städten), werden grundlegende Arbeitstechniken erprobt und einstudiert und curriculare Leistungen erbracht. In der ersten Sitzung werden die für alle verbindlichen „Spielregeln“ festgelegt und um die Vorschläge der Studierenden ergänzt.
Die Veranstaltung ersetzt nicht den Besuch von Epochenüberblicksveranstaltungen (Vorlesungen).
Das Erlernen und Einüben grundlegender Arbeitstechniken und die Ausbildung eines Methodenbewusstseins legen den Grundstein für ein erfolgreiches Studium, das gilt auch für eines der Geschichte. Um den Anforderungen an das Studium der jeweiligen Teildisziplinen (wie etwa der epochal und meistens auf Europa ausgerichteten Mittelalterlichen Geschichte) gerecht zu werden, verknüpfen die Proseminare eine propädeutische Einführung mit ersten thematischen Zugriffen.
Mittelalterliches Leben und Interagieren im Lichte von Konflikten und Krisen zu betrachten, ermöglicht zugleich die Fokussierung auf Kulminationspunkte historischen Arbeitens und Analysierens. Mitunter kamen im sogenannten Mittelalter soziale Konstellationen und Institutionen zu Ausformungen, die lange – teils bis heute – andauerten und an denen sich Strukturen nachvollziehen lassen. Diese werden, bei allen Gemeinsamkeiten heute dennoch mitunter als rückständig, unaufgeklärt, unmodern wahrgenommen – mit drastischen Folgen für unser Geschichtsbild.
Anhand ausgewählter Beispiele vornehmlich aus dem Heiligen Römischen Reich sollen die curricularen Aufgaben der Proseminare erarbeitet und somit Grundlagen für Quellendiskussionen geschaffen werden.
Vorgesehen ist zusätzlich ein halb- oder ganztägiger Ausflug an einem noch festzulegenden Termin. Sollte dies in Präsenz nicht möglich sein, gibt’s einen Online-Ausflug.
Auf Wunsch der Studierenden wird die Veranstaltung (wie das Geschichtsstudium im Allgemeinen) mit einer Trigger-Warnung versehen: die Lektüre von Quellen erschüttert mitunter Weltbilder und fordert Denkmuster heraus. Sie offenbart und erfordert die Auseinandersetzung unter anderem mit menschlichen Abgründen, Gewalt, Zwang, Ungleichheiten, Politik, Religion.

 

Übung: Learning and using Medieval Latin together - with online support. The example of medieval sources on social relations.

Do. 12-14 Uhr (HV 5, R. 0319-22) - AGNES

Latin of the Middle Ages was the dominant language of written administration, correspondence, science, law, and literature in European contexts over long periods of time. Latin proved to be adaptive: highly creative, adapting an older language to current circumstances. Although different in different parts of Europe and influenced by the surrounding languages, it follows its own dynamics that justify dealing with Medieval Latin-sometimes referred to as Eclesiastical Latin-separately.
The course has the ambitious objective of imparting knowledge of Medieval Latin in only one semester. This is to be understood explicitly as an experiment and a test of a didactic concept. Therefore, a willingness to study diligently and to study a language system in depth is required. The learning material will be available online. Therefore, the willingness to work independently with online materials is also required. Prior knowledge of Latin is helpful, but not a prerequisite for participation. Without knowledge of a Romance language, the language system is likely to seem fairly inaccessible.
Selected source material is used to apply what has been learned.

 

Dr. Jörg Feuchter

 

Bachelorseminar: Die Elbslawen. Auf den historischen, archäologischen und naturwissenschaftlichen Spuren einer im Mittelalter untergegangenen Kultur

Do. 10-12 Uhr (Mo 40/41, R. 219/220) - AGNES

Das Seminar beschäftigt sich mit der Bevölkerung slawischer Sprache und Kultur zwischen Mittelelbe und Oder. Bis ins 12. Jh. konnten sich die Elbslawen der dauerhaften Beherrschung durch das westlich benachbarte ostfränkisch-sächsische Reich entziehen und blieben schriftlos, überwiegend gentil („heidnisch“) und nicht in einem Königreich oder Großfürstentum politisch verfasst. Ihre Kultur verschwand im Zuge der sogenannten „deutschen Ostsiedlung“ noch im Spätmittelalter fast völlig. In den regionalen Ortsnamen bleibt sie sehr präsent, jedoch kaum im Geschichtsbewußtsein. Auch die Historiker wissen recht wenig über die Elbslawen, da die Schriftquellen rar und archäologische Befunde in ihrer Aussagekraft beschränkt sind. Ein aktuelles Forschungsprojekt, in das die Teilnehmer Einblicke erhalten sollen, nähert sich ihnen mit einem interdisziplinären Ansatz, der neue Methoden aus der Genetik (DNA-Analyse von mittelalterlichen Körperfunden) erprobt.
Organisatorische Hinweise: 1) Es wird im Seminar eine Übung zur Abfassung wissenschaftlicher Texte stattfinden 2) Die Teilnehmer reichen jede Woche ein kurzes Reflektionspapier über die zu lesenden Texte auf der moodle-Plattform ein 3) Es werden Besuche archäologischer Stätten in Berlin angeboten (Sa, 13.5. u. Sa, 10.6.).

 

Christian Stoess

 
Übung: Numismatik des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Bestimmungsübungen

Mi. 16.30-18 Uhr (Münzkabinett des Bode-Museum) - AGNES

Es wird ein Überblick über die Münzgeschichte vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit (bis 1650) erarbeitet.
Mitte des 13. Jahrhunderts ergänzen in Mitteleuropa Mehrfachpfennige (Groschen) und Goldmünzen das bis seit dem 8. Jahrhundert ausschließlich auf dem silbernen Pfennig basierende Münzwesen. Der sich entwickelnde Fernhandel erforderte größere Nominale.
In diesem Semester sollen sowohl die Münzfälschungen (für den Sammler) als auch die Falschmünzen (für den Umlauf) vertiefend betrachtet werden.
Im Mittelpunkt der Übung steht die Arbeit mit Originalen aus der Sammlung des Münzkabinetts. Am Ende der Veranstaltung sollen die Teilnehmer*innen in der Lage sein, die Objekte anzusprechen und exakt zu beschreiben. Es gilt, die Methoden der wissenschaftlichen Numismatik und die Grundzüge des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münzwesens zu erlernen. Das Arbeiten mit Originalen ist nur mit 10 oder weniger Studierenden möglich, daher ist die Zahl der Teilnehmer*innen auf 10 begrenzt.
Die Übung findet als Präsenzveranstaltung im Studiensaal des Münzkabinetts (Bode-Museum) statt. Für den einführenden theoretischen Teil vor den praktischen Übungen ist die Nutzung des eigenen Laptops erforderlich.

 

 

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