Wintersemester 2024/2025
Prof. Dr. Dorothea Weltecke
Übung: Mittellateinische Quellenlektüre - Kreuzzüge und Ritterorden
Mo. 14-16 Uhr (HFRS 191, R. 4031) - AGNES
Die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier nahmen im mittelalterlichen Reich als geistliche Hirten und weltliche Herrscher sowie als wichtige Akteure bei Wahl und Krönung der römisch-deutschen Könige eine zentrale Stellung ein.
Im Proseminar werden anhand ausgewählter Persönlichkeiten des 12. Jahrhunderts wie Albero von Trier, Rainald von Köln und Arnold von Mainz diese Themenbereiche untersucht.
Ebenfalls in den Blick genommen werden auf Grundlage von urkundlichen, historiographischen und hagiographischen Quellen Fragen der hochmittelalterlichen Heiligenverehrung, des Bezugs der Bischöfe zu unterschiedlichen monastischen Orden und der Verwaltung.
Das Proseminar dient weitgehend themenunabhängig der Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Geschichte.
Proseminar: Der Medicus: Ein Film über das Mittelalter
Di. 8-10 Uhr (FRS 191, R. 4031) - AGNES
Das Proseminar führt in Methoden und Quellen der wissenschaftlichen Erforschung der mittelalterlichen Geschichte ein.
Das geschieht in diesem Seminar ausgehend von einem po-pulären Mittelalterfilm, „Der Medicus“, von 2013. Er spielt zu Lebzeiten des berühmten Arztes Ibn Sina (vor 980-1037), der auch im Film vorkommt. Dadurch könnte man den Eindruck historischer Nähe bekommen. Dieser Eindruck trügt jedoch. Der Film enthält eine Reihe gravierender historischer Fehler und Klischees, die mehr über die Mittelaltervorstellungen der Gegenwart aussagen als über die Welt zwischen London und Bagdad an der Wende zum 11. Jahrhundert. Diesen Klischees wollen wir auf die Spur kommen, ihre Funktion hinterfragen und die Recherchemittel und Methoden kennenlernen, diese Welt historisch kennenzulernen.
Achtung: Der Film wird am 22. 10., 18:00 c.t. im Raum 5009 in Zusammenarbeit mit der AG Geschlechtergeschichte und der AG Melpomene’s Reading Circle gezeigt. Es gibt anschließend die Möglichkeit zur Diskussion. MRC wird überdies eine Veran-staltung zur Buchvorlage von Noah Gordon anbieten.
Masterseminar: Medievalism, Orientalism, and Racism
Di. 16-18 Uhr (FRS 191, R. 4031) - AGNES
Die Ausübung von Macht durch Frauen während des Mittelalters gilt in populären Darstellungen noch immer als Ausnahmefall. In der öffentlichen Wahrnehmung sind die Jahrhunderte von der Reformation ein patriarchalisches Zeitalter, das von Männern dominiert wurde.
Im Rahmen des Kurses wird der Blick auf die Handlungsspielräume von Frauen gerichtet. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die weiblichen Angehörigen des Hochadels wie Herzoginnen und Markgräfinnen, aber auch deren geistliche Töchter, die etwa als Äbtissinnen von Klöstern amtierten.
In den Blick genommen werden neben adligen Familienordnungen im Allgemeinen speziell das Konnubium, die Beziehungen zwischen Ehepartnern, vormundschaftliche Herrschaft durch Frauen sowie Fragen der Kommunikation. Der regionale Fokus liegt auf dem römisch-deutschen Reich.
Forschungsseminar: Methoden und Themen der Mittelalterforschung heute
Mo. 12-14 Uhr (FRS 191, R. 4026) - AGNES
Forschungscolloquium zur Geschichte des Mittelalters
Mo. 18-20 Uhr (FRS 191, R. 4026) - AGNES
Diese Veranstaltung ist für alle, die bei mir eine Qualifikationsarbeit schreiben möchten, von BA bis Habil., verpflichtend – alle anderen sind herzlich eingeladen, auch zu einzelnen Terminen. Im Semester finden Vortragsveranstaltungen statt, darunter Termine in Zusammenarbeit mit Dr. Jörg Feuchter und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie mit Thomas Ertl und Stefan Esders von der Freien Universität. Das Programm wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Am 5.-7. Dezember findet eine Blockveranstaltung statt (Winterkolloquium), bei der alle Qualifikationsarbeiten mit Werkstattberichten vorgestellt und diskutiert werden. Bitte beachten! Halten Sie sich bitte diesen Termin frei! Je nach Teilnehmerzahl beginnen wir Donnerstag am späten Nachmittag und beenden die Veranstaltung Samstagmittag.
Programm folgt
Dr. Jörn Christophersen
Migrationen und Mobilitäten im Mittelalter
Do. 8-10 Uhr (DOR 24, R. 1.405) - AGNES
Das Proseminar ist eine Hinführung zum weiteren Studium der mittelalterlichen Geschichte. Im Vordergrund steht in diesem Semester die vertiefte Quellenkritik unter Rückgriff auf die Historischen Grundwissenschaften, über die ein erster Überblick gegeben wird. Anhand ausgewählter Beispiele aus für die Mediävistik zentralen Themenkreisen rund um Migrationen und Mobilitäten werden Einblicke in Aspekte etwa der Stadt-, der Wirtschafts-, der politischen und der Sozialgeschichte erprobt. Dabei stehen die Herausforderungen durch gewollte oder erzwungene Mobilität in Einzelfällen wie in größeren Bewegungen im Vordergrund. An ihnen lassen sich teils Ursprung, Bedeutung(saufladung) und Analysepotential ersehen. Zugleich werden grundlegende Arbeitstechniken erprobt und einstudiert sowie curriculare Leistungen erbracht. In der ersten Sitzung werden die für alle verbindlichen „Spielregeln“ festgelegt und um die Vorschläge der Studierenden ergänzt.
Die Veranstaltung ersetzt nicht den Besuch von Epochenüberblicksveranstaltungen (Vorlesungen).
Das Erlernen und Einüben grundlegender Arbeitstechniken und die Ausbildung eines Methodenbewusstseins legen den Grundstein für ein erfolgreiches Studium, das gilt auch für ei-nes der Geschichte. Um den Anforderungen an das Studium der jeweiligen Teildisziplinen (wie etwa der epochal und meistens auf Europa ausgerichteten Mittelalterlichen Ge-schichte) gerecht zu werden, verknüpfen die Proseminare ei-ne propädeutische Einführung mit ersten thematischen Zugriffen.
Migrationen sind eine Konstante menschlicher Gesellschaften. Historisch gesehen erscheinen sie uns meist als etwas, das kaum zu steuern ist. Migrationen und Mobilitäten liegen aber menschliche Entscheidungen zu Grunde und sie machen menschliches Handeln erforderlich, von einer persönlichen über eine wirtschaftliche, politische und bis hin zu einer womöglich auch mit Religion assoziierten Ebene. Was diese Aspekte für die Konstitution von Gemeinschaften bedeuten kann, berührt gleich mehrere Aspekte mittelalterlicher Stu-dien. Die Betrachtung der jeweiligen (auch intendierten) Interaktionen, die hinter Mobilitäten stehen, ermöglicht zugleich die Fokussierung auf Kulminationspunkte historischen Arbeitens und Analysierens. Mitunter kamen im sogenannten Mittelalter soziale Konstellationen und Institutionen zu Ausformungen, die lange – teils bis heute – andauerten und an denen sich Strukturen nachvollziehen lassen. Diese werden, bei allen Gemeinsamkeiten heute dennoch mitunter als rück-ständig, unaufgeklärt, unmodern wahrgenommen – mit drastischen Folgen für unser Geschichtsbild. Teils werden aber auch mittelalterliche Migrationsbewegungen heute politisiert.
Anhand ausgewählter Beispiele sollen die curricularen Aufgaben der Proseminare erarbeitet und somit Grundlagen für Quellendiskussionen geschaffen werden.
Vorgesehen ist zusätzlich ein halb- oder ganztägiger Ausflug an einem noch festzulegenden Termin. Sollte dies in Präsenz nicht möglich sein, gibt’s einen Online-Ausflug. Vorausgesetzt werden das Interesse an Kernfragen der mittelalterlichen Geschichte und/oder die Bereitschaft sich fleißig einzuarbeiten sowie die Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme in Präsenz.
Auf Wunsch der Studierenden wird die Veranstaltung (wie das Geschichtsstudium im Allgemeinen) mit einer Trigger-Warnung versehen: die Lektüre von Quellen erschüttert mit-unter Weltbilder und fordert Denkmuster heraus. Sie offenbart und erfordert die Auseinandersetzung unter anderem mit menschlichen Abgründen, Gewalt, Zwang, Ungleichheiten, Politik, Religion. So entstehen aber zugleich komplexe Weltbilder.
Bachelorseminar: Das Mittelalter sichtbar machen auf und in historischen Pfaden, Caminos, Wohnquartieren. Wissenschaftliche Vorbereitung touristischer Pfade und historischer Fenster.
Do. 10-12 Uhr (DOR 24, R. 1.405) - AGNES
Dieses Bachelorseminar begleitet Ihr fortgeschrittenes Studium.
Eine im Geschichtsstudium zu erwerbende Kernkompetenz ist die der historisch-kritischen Methode. Historiker:innen werden zu Expert:innen für das Sondieren, Sortieren, Einordnen und Bewerten von Quellen. Sie werden aber auch Expert:innen für die Präsentation von seriös erarbeitetem Material.
Anhand ausgewählter Beispiele sollen die Potentiale der Beschäftigung mit touristisch ansprechender Präsentation ergründet und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bearbeitung geklärt werden. Dabei sollen nicht mittelalterstereotype Vorstellungen reproduziert werden, sondern es soll in kleineren Fallstudien das Material ermittelt werden, das für eine gute Erzählung mit lokalem oder regionalem Bezug ein ansprechendes und dennoch nicht unterkomplexes Bild ermöglicht. Zugleich werden grundlegende Arbeitstechniken aufgefrischt und gefestigt, erprobt und einstudiert. In der ersten Sitzung werden die für alle verbindlichen „Spielregeln“ festgelegt und um die Vorschläge der Studierenden ergänzt.
Das Einüben grundlegender Arbeitstechniken und die Ausbil-dung eines Methodenbewusstseins sind essentiell für ein erfolgreiches Studium, das gilt auch für eines der Geschichte. Um den Anforderungen an das Studium der jeweiligen Teildisziplinen (wie etwa der epochal und meistens auf Europa ausgerichteten Mittelalterlichen Geschichte) gerecht zu werden, verknüpfen die Bachelorseminare propädeutische Aspekte mit thematischen Zugriffen.
Perspektiven auf Kommunikationsstrukturen, Überlieferung und begünstigende oder verschlechternde Faktoren ermöglichen nicht zuletzt aufgrund der Einflüsse kulturwissenschaftlicher Arbeiten die Fokussierung auf Kulminationspunkte historischen Arbeitens und Analysierens. Weiterhin soll unser Geschichtsbild über das sog. Mittelalter einer Prüfung unterzogen und zum Ausgangspunkt neuer Überlegungen werden.
Anhand ausgewählter Beispiele vornehmlich, aber vielleicht ja auch nicht nur aus dem sogenannten lateineuropäischen Mittelalter werden curriculare Aufgaben der Veranstaltungsform erarbeitet und somit Grundlagen für Quellendiskussionen und -präsentationen geschaffen.
Vorgesehen ist zusätzlich ein halb- oder ganztägiger Ausflug an einem noch festzulegenden Termin.
Es können im Rahmen der Veranstaltung Arbeitsfelder für die BA-Thesis im Bereich mittelalterliche Geschichte erprobt werden. Dies schließt – bei Interesse der Studierenden – dezidiert grundwissenschaftliche Arbeiten mit ein.
Auch über den eigentlichen thematischen Fokus hinaus sind Vorhaben, die in eine BA-Abschlussarbeit überführt werden sollen, stets willkommen.
Vorausgesetzt werden die Bereitschaft zur Präsenzteilnahme sowie zur aktiven, auch projektorientierten Mitwirkung.
Auf Wunsch der Studierenden wird die Veranstaltung (wie das Geschichtsstudium im Allgemeinen) mit einer Trigger-Warnung versehen: die Lektüre von Quellen erschüttert mitunter Weltbilder und fordert Denkmuster heraus. Sie offenbart und erfordert die Auseinandersetzung unter anderem mit menschlichen Abgründen, Gewalt, Zwang, Ungleichheiten, Politik, Religion.
Dr. Thomas Woelki
Vorlesung: Die Welt des 14. und 15. Jahrhunderts
Fr. 10-12 Uhr (UdL 6, Hörsaal 3035: "Weierstraßsaal") - AGNES
Dr. Sebastian Kolditz
Übung: Ein verkümmerndes Imperium? Byzanz unter den Palaiologen 1261-1453
Mi. 10-12 Uhr (MO 40/41, R. 114) - AGNES
Die spätbyzantinische Geschichte wird gemeinhin als Krisen-zeitalter interpretiert, geprägt von religiösen Auseinandersetzungen, Bürgerkrieg und vor allem einem signifikanten Rückgang des byzantinischen Territoriums, der das Kaiserreich letztlich auf einen Stadtstaat um Konstantinopel zu reduzieren scheinen. Jedoch hat die jüngere Forschung dieses Bild modifiziert durch den Blick auf ökonomische Interdependenzen, intellektuelle Vernetzungen und Wandlungen in der Struktur der gesellschaftlichen Eliten. Die Übung soll vor diesem Hintergrund einen aktuellen Überblick über grundlegende Phänomene des späten Byzanz vermitteln, wobei die gemeinsame Diskussion ausgewählter Quellenstellen (in deutscher oder englischer Übersetzung) im Mittelpunkt stehen wird.
Thomas Kaal, M.A.
Übung: Targeting the religious deviance in the Middle Ages. A study of selectes sources
Fr. (08.11.2024) 10-18 Uhr (FRS 191, R. 5009) - AGNES
Sa. (09.11.2024) 10-18 Uhr (FRS 191, R. 5009)
Fr. (10.01.2025) 10-18 Uhr (FRS 191, R. 5009)
Sa. (11.01.2025) 10-18 Uhr (FRS 191, R. 5009)
This tutorial (Übung) focuses on translating and interpreting medieval Latin texts related to the persecution of religious deviance. Throughout the semester, we will explore a wide range of resources, databases, dictionaries, and lexicons to work efficiently with these sources. You will discover that translating and interpreting Latin texts offers fascinating in-sights into medieval cultural and religious concepts and is not as difficult as it might seem. Just come along.