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Der Öffentliche Umgang mit der NS-Vergangenheit der Berliner Universität

nszeit1.jpgDie Humboldt-Universität hat den Anspruch, sich kritisch und offen mit der eigenen Geschichte auseinander zu setzen. Dies gilt - in Anerkennung der historischen Verantwortung als Rechtsnachfolgerin der Friedrich-Wilhelms-Universität - insbesondere auch für die Verstrickungen der Universität in die NS-Vernichtungspolitik und die Versuche, diese wissenschaftlich zu fundieren. Auf studentische Initiative hat der Akademische Senat der Humboldt-Universität im Januar 2002 die Einrichtung einer Arbeitsgruppe (AG die Berliner Universität und die NS-Zeit - Erinnerung, Verantwortung, Gedenken) zum öffentlichen Umgang mit Verstrickungen der Universität in die NS-Vernichtungspolitik beschlossen.

Ein besonderes Thema dieser Arbeitsgruppe bildet die damalige Mitwirkung der Berliner Universität bei der Erarbeitung des sog. "Generalplan Ost", der über den Holocaust hinaus auf einen weiteren millionenfachen Völkermord in den besetzten Ostgebieten zielte. Anlässlich des 60. Jahrestages der Erarbeitung des sog. "Generalplan Ost" im Mai 2002 haben die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät und HU-Präsident Jürgen Mlynek Erklärungen abgegeben, welche von der neu eingesetzten Arbeitsgruppe mit vorbereitet wurden.

Die Arbeitsgruppe hat den Auftrag, auch für diese und vergleichbare Vorgänge historische Fachkompetenz einzuholen. Sie will weiterhin dazu anregen, offene Fragen wissenschaftlich zu klären. Nicht zuletzt soll sie Vorschläge für den öffentlichen Umgang mit den Forschungsergebnissen, zum Beispiel in Form von Erklärungen, öffentlichen Veranstaltungen, Erinnerungstafeln oder anderen Orten des Gedenkens unterbreiten.

Um die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit nach innen und außen so transparent wie möglich zu gestalten, wurde seit dem Sommersemester 2003 eine dreisemestrige öffentliche Ringvorlesung veranstaltet, welche verschiedene Aspekte in diesem Rahmen beleuchtete und zur Diskussion stellte. Im Anschluss an diese Vorarbeiten veranstaltet die Arbeitsgruppe im Januar 2005 ein Symposium, das sich mit einem Gesamtkonzept zur Erinnerungspolitik und -praxis der Universität beschäftigen wird.

Ein weiteres Beispiel für den öffentlichen Umgang der Humboldt-Universität mit der NS-Vergangenheit bot u.a. auch die Woche der "Kommilitonen von 1933".

Weitere Literaturhinweise können der fortlaufend aktualisierten Auswahlbibliographie zum Thema "Die Berliner Universität unterm Hakenkreuz" entnommen werden.