Humboldt-Universität zu Berlin - Mittelalterliche Geschichte und Landesgeschichte

WiSe 2021/22

Prof. Dr. Michael Menzel

Vorlesung: Der Welt entsagen. Eine Geschichte des mittelalterlichen Mönchtums

Veranstaltungsnummer: 51300

Die VL findet in diesem Semester asynchron statt. Alle Informationen sind im Moodle-Kurs zusammengefasst. Bei Interesse bitte an das Sekretariat wenden.

 

Kommentar:

Die Vorlesung behandelt das Thema vorwiegend als einen Teil der abendländischen Kulturgeschichte. Der Schwerpunkt liegt auf einer Typologie der einzelnen Orden und ihrer Spiritualität. Ausgehend von den grundlegenden Mönchsregeln werden die Entwicklungen der wichtigsten Orden, ihre Aufsplitterungen in verschiedene Ordenszweige und Reformbewegungen nachgezeichnet. Das europäische Mönchtum entfächert sich dabei von den benediktinischen Ursprüngen im 6. Jahrhundert über die große Reformbewegung im 10. Jahrhundert (Cluny), die Reformorden zu Anfang des 12. Jahrhunderts (Zisterzienser, Prämonstratenser) bis hin zu den Bettelorden im 13. Jahrhundert (Franziskaner, Dominikaner, Karmeliter, Augustiner-Eremiten). Der äußere Werdegang wie auch die innere Verfassung und geistige Ausrichtung der Männer- und Frauenorden werden untersucht. Schließlich ist die Frage zu beantworten, ob die Klöster des Mittelalters als Zentren des Geistes wirklich eine weltabgewandte Kultur hinterließen.

 

Literatur:

Liste wird zur ersten Sitzung zur Verfügung gestellt.

 

 

Masterseminar: Flandern im Visier (13.-14. Jahrhundert). Zwischen Frankreich, England und dem Reich

Veranstaltungsnummer: 51330

donnerstags, 10-12 Uhr, FRS 191-193, R. 5009

Das MAS findet in diesem Semester in Präsenz statt.

Schwerpunkte: 'Mittelalterliche Geschichte', 'Wirtschaft und Gesellschaft' und 'Herrschaft und Politik'

 

Kommentar:

Das Seminar nimmt eine europäische Kernregion in den Blick. Die Ereignisgeschichte vom Ende des 13. bis zur Mitte des 14. Jhs. zeigt Flandern als Objekt der europäischen Mächte. Neben der politischen Geschichte ist aber auch die europaweite wirtschaftliche Bedeutung und die Verflechtung in wichtige religiöse Sozialbewegungen von großem historischem Belang.

Das Seminar dient der Vorbereitung einer Exkursion nach Gent, Brügge und Brüssel. Über die Durchführung eventuell in einem späteren Semester kann aufgrund der Pandemielage noch nicht entschieden werden.

Lateinkenntnisse sind wünschenswert.

 

Literatur:

Wird im Vorfeld der Sitzungen zur Verfügung gestellt.

 

 

Nadine El-Hussein, MA

 

Proseminar zur Mittelalterlichen Geschichte

Gruppe 3: Christen und Muslime im Mittelalter

Veranstaltungsnummer: 51310-3

montags, 10-12 Uhr

Das PS findet in diesem Semester synchron, also digital zur angegebenen Uhrzeit, statt.

 

Kommentar:

Im Mittelalter waren die Interaktionen zwischen Muslimen und Christen facettenreich, u. a. geprägt von Kontakten, Konflikten und (friedlicher) Koexistenz. Gerade im Zuge der globalgeschichtlichen Wende ist die Frage nach christlich-muslimischen Beziehungen vermehrt in den Fokus der Forschung gerückt. In diesem Seminar werden einige Fallbeispiele zu den vielfältigen Interaktionen zwischen Christen und Muslimen im Mittelalter beleuchtet. Zudem sollen das wissenschaftliche Arbeiten sowie der Umgang mit Quellen geübt werden.

 

Literatur:

Goetz, Hans-Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl., Stuttgart 2014.

Borgolte, Michael, Mittelalter in der größeren Welt. Essays zur Geschichtsschreibung und Beiträge zur Forschung, hrsg. v. Lohse, Tillmann/Scheller, Benjamin, Berlin 2014.

 

 

Dr. Doris Bulach

 

Proseminar zur Mittelalterlichen Geschichte

Gruppe 1: Vorsorge für das Seelenheil. Spätmittelalterliche Memoria in der Mark Brandenburg

freitags, 14-16 Uhr, FRS 191-193, Raum 4031

Veranstaltungsnummer: 51310

Das PS findet nur bei allgemeiner Präsenzlehre ohne Abstandsgebot in Präsenz statt. Sollte dies nicht möglich sein, wird der Kurs abgesagt.

 

Kommentar:

Die Sorge um das eigene Seelenheil und das von Familienmitgliedern beeinflusste stark das menschliche Handeln im christlichen Mittelalter. Gebete von Mitchristen, sowohl von Geistlichen als auch von Laien, galten als unabdingbar, um nach dem Tod im Fegefeuer Erleichterung zu finden. Unter Einsatz von zum Teil erheblichen finanziellen Mitteln wurden Stiftungen eingerichtet, die das Gedenken an die Verstorbenen in Gebeten (die Memoria) über Generationen hinweg sichern sollten. Das Seminar bietet die Möglichkeit zur Arbeit mit schriftlichen, aber auch kunstgeschichtlichen Quellen aus Berlin und der Mark Brandenburg, die Einblicke in diesen für die Gedankenwelt sowie den Alltag des Mittelalter so wesentlichen Aspekt gewähren und es erlauben, die teils bis heute sichtbaren Spuren des einstigen Bemühens um das Seelenheil zu deuten.

 

Literatur:

Peter Jezler, Jenseitsmodelle und Jenseitsvorsorge – Eine Einführung, in: Peter Jezler (Hrsg.), Himmel, Hölle, Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter. Eine Ausstellung des Schweizerischen Landesmuseums in Zusammenarbeit mit dem Schnütgen-Museum und der Mittelalterabteilung des Wallraf-Richartz-Museums der Stadt Köln, 2., durchges. Aufl., München 1994, S. 13–26.