Humboldt-Universität zu Berlin - Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus

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Dissertationsprojekt: "Volkstumskämpfer" - Sudetendeutscher Paramilitarismus von 1918 - 1938 (Arbeitstitel) (Stefan Dölling)

Bearbeiter: Stefan Dölling

 

Das Promotionsprojekt fragt, ausgehend von der Gewalt des etwa 40.000 Mann umfassenden "Sudetendeutschen Freikorps" im deutsch-tschechoslowakischen Grenzgebiet im Herbst 1938, nach den längeren Entwicklungslinien und -dynamiken rechter paramilitärischer Strukturen innerhalb der sudetendeutschen Volksgruppe seit 1918. Dabei liegt der Fokus des Projekts, neben der erstmaligen umfassenden Kartographierung dieses Milieus und seiner organisatorischen Verbindungen, in der Erforschung der Vorläufer- und Vorfeldorganisationen des Freikorps und den dort praktizierten Formen und Traditionslinien politischer Gewalt. In Anknüpfung an die neuere Täterforschung soll hierbei ein betont akteurzentrierter Betrachtungsansatz gewählt werden.

Das Projekt soll die Frage beantworten, wie und warum die zunächst vorherrschende symbolische Gewalt im "sudetendeutschen Volkstumskampf" der 20er und 30er Jahre im Herbst 1938 schließlich in einen bürgerkriegsähnlichen Gewaltausbruch kulminierte, und welche Rolle endogene und exogene Faktoren bei der zunehmenden Bellifizierung (Frank Reichherzer) von Teilen der sudetendeutschen Gesellschaft spielten. Durch eine transnationale Perspektive soll dabei auch die Rolle grenzübergreifender Netzwerke und informeller Kontakte im Grenzraum untersucht werden. Zusätzlich wird der Untersuchungsgegenstand im Kontext anderer Formen von "volksdeutschem" Paramilitarismus verortet und auf Verbindungen und Transfers befragt.

Betreuer: Prof. Michael Wildt/N.N.         

Kontakt-E-Mail: stefandoelling@yahoo.de