Humboldt-Universität zu Berlin - Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2024

Prof. Dr. Franka Maubach – Sommersemester 2024

 

Vorlesung – 51401

Pogrom. Zur Geschichte einer Gewaltpraxis

Der Begriff »Pogrom« wird hierzulande vor allem mit den Novemberpogromen 1938 verbunden. Dabei reicht seine Etymologie und die Geschichte der Gewaltpraxis bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Seit 1881, als es im Zarenreich zu einer ersten Gewaltwelle kam, bezeichnet der Begriff vor allem antisemitische, von der Mehrheitsbevölkerung mitgetragene Exzessgewalt.

In der Vorlesung fragen wir danach, wie Pogrome definiert und mit welchen theoretischen Konzepten sie untersucht werden können. Wir betrachten die verschiedenen Wellen antisemitischer Pogromgewalt in Osteuropa, aber auch Pogrome im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, während des Zweiten Weltkriegs und nach 1945 sowie in der Transformationszeit nach 1989/91. Eignet sich der Begriff, um Gewaltereignisse in ganz unterschiedlichen politischen Systemen und historischen Zeitphasen präzise zu erfassen? Oder brauchen wir andere, je spezifische Begriffe?

Die Vorlesung trainiert den Umgang mit Definitionen und deren Grenzen und zielt auf das differenzierte Verständnis einer historischen Gewaltform.

mittwochs, 10.00 – 12.00 Uhr, UdL 3038/035

 

 

Übung – 51462

Grenadierstraße. Zur Geschichte einer Berliner Straße 1919 – 1945

Die im »Scheunenviertel« gelegene Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße) wurde seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Anlaufstelle, Zwischenstation und Lebensmittelpunkt osteuropäisch-jüdischer (Flucht-)Migration. Hier lebten, vorübergehend oder dauerhaft, Juden und Jüdinnen, die vor den Pogromen im Zarenreich oder nach dem Ersten Weltkrieg geflüchtet waren. In der Weimarer Republik entwickelte sich die Grenadierstraße zu einem lebendigen Zentrum osteuropäisch-jüdischen Lebens, zugleich wurde sie schon vor und noch mehr nach 1933 zum Zielort antisemitischer Gewalt. Wir erkunden die Geschichte der Straße in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus und verbinden dabei lokale und transnationale Migrationsgeschichte. Zudem fragen wir, ob und wie die Straßengeschichte im heutigen Straßenbild noch sichtbar ist, und denken darüber nach, wie ein geschichtswissenschaftlicher Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur aussehen könnte.

mittwochs, 14.00 – 16.00 Uhr, FRS 191/193, Raum 5009

 

 

Exkursion – 51613

Grenadierstraße. Zur Geschichte einer Berliner Straße 1919 - 1945

Die im »Scheunenviertel« gelegene Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße) wurde seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Anlaufstelle, Zwischenstation und Lebensmittelpunkt osteuropäisch-jüdischer (Flucht-)Migration. Hier lebten, vorübergehend oder dauerhaft, Juden und Jüdinnen, die vor den Pogromen im Zarenreich oder nach dem Ersten Weltkrieg geflüchtet waren. In der Weimarer Republik entwickelte sich die Grenadierstraße zu einem lebendigen Zentrum osteuropäisch-jüdischen Lebens, zugleich wurde sie schon vor und noch mehr nach 1933 zum Zielort antisemitischer Gewalt. Wir erkunden die Geschichte der Straße in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus und verbinden dabei lokale und transnationale Migrationsgeschichte. Zudem fragen wir, ob und wie die Straßengeschichte im heutigen Straßenbild noch sichtbar ist, und denken darüber nach, wie ein geschichtswissenschaftlicher Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur aussehen könnte.

mittwochs, 14.00 – 16.00 Uhr, FRS 191-193, Raum 5009

 

Masterseminar – 51438

Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus in der Bundesrepublik und in der DDR

Kommentar folgt

freitags, 10.00 – 12.00, FRS 191-193, Raum 4031

 

 

Forschungskolloquium – 51484

Forschungskolloquium „Nationalsozialismus und Rassismus“

donnerstags, 16.00 – 18.00 Uhr, FRS 191-193, Raum 4026