Humboldt-Universität zu Berlin - Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus

Neuerscheinungen/Publikationen

2020
Anja Siegemund und Michael Wildt (Hrsg.)
Gedächtnis aus den Quellen. Zur jüdischen Geschichte Berlins. Hermann Simon zu Ehren.
Hentrich & Hentrich 2020                     

Mit Grußworten von Sabine Kunst und Klaus Lederer und Beiträgen von Hannah Lotte Lund, Sarah Wobick-Segev, Anne-Christin Saß, Johanna Langenbrinck, David Jünger, Christoph Kreutzmüller, Alina Bothe, Akim Jah, Andreas Nachama, Joachim Schlör, Annette Leo, Anja Siegemund und natürlich Hermann Simon.

Der Band basiert auf einer Ringvorlesung an der Humboldt-Universität im Sommersemester 2019 zu Ehren von Hermann Simon anläßlich seines 70. Geburtstages.

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Sina Fabian und Michael Wildt (Hrsg.)

Historische Anthropologie, 28. Jahrgang, Heft 2 (2020):
Alkohol

Böhlau Verlag 2020

Alkoholische Getränke sind ein fester Bestandteil unseres Alltags und unserer Geschichte. Aufgrund seiner pharmakologischen Wirkung ist Alkohol jedoch ein höchst ambivalentes Genussmittel. Es kann gemeinschaftsstiftend sein, aber auch zu Aggressivität und Kontrollverlust führen. Aus diesen Gründen war der Konsum alkoholischer Getränke gesellschaftlich und politisch stets umkämpft. Die Beiträge dieses Heftes widmen sich diesen Ambivalenzen und Aushandlungsprozessen in Antike, Früher Neuzeit und Neuester Geschichte. Sie untersuchen die Versuche, Alkohol als Mittel der Regierung sowohl von Herrschenden als auch innerhalb von „peer-groups“ zu nutzen. Dabei spielen die Anlässe, die Orte, die Personen und die Getränkearten, die konsumiert wurden, eine bedeutende Rolle.                      

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   Cover Historische Anthropologie Alkohol

 
2019

 

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Veronika Springmann
Gunst und Gewalt. Sport in nationalsozialistischen Konzentrationslagern

metropol-verlag 2019

Sport war in den Konzentrations- und später auch in den Vernichtungslagern allgegenwärtig. Übungen aus dem Kanon des Sports oder der Leibesübungen wurden von Aufseher*innen gewaltförmig gegen die Häftlinge gerichtet. Doch auch von den Häftlingen organisierte Fußballspiele fanden in den Lagern statt. Zur Unterhaltung der SS wurden regelmäßig Boxkämpfe veranstaltet, in denen Häftlinge gegeneinander kämpfen mussten. Veronika Springmann untersucht in dieser ersten Studie zu Sport in NS-Konzentrationslagern das Wechselverhältnis von Geschlecht, insbesondere von Männlichkeit, Sport und Gewalt. Mit ihrer Analyse der Wirkungsweisen von Macht und Gewalt beleuchtet sie einen wichtigen Aspekt der Alltagsgeschichte der Konzentrationslager.

(Die Publikation ist aus einer von Michael Wildt betreuten Dissertation hervorgegangen.)

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Generation des Uunbedingten.jpgMichael Wildt
Generace nekompromisních. Vedoucí pracovníci Hlavního říšského bezpečtnostního úřadu

Acacdemia Verlag Prag 2019

 

tschechische Übersetzung (Vlastimil Drbal) von: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes, Hamburg: Hamburger Edition, 2002)

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Henry Marx
Die Verwaltung des Ausnahmezustands. Wissensgenerierung und Arbeitskräftelenkung im Nationalsozialismus

(Wallstein 2019)

Die Arbeitsverwaltung durchlief in der Phase von ihrer Gründung 1927 bis zum Jahr 1945 einen permanenten Wandel. Als Behörde gegründet, um Arbeitslose zu vermitteln und die Arbeitslosenversicherung zu administrieren, griff sie zunehmend regulierend in den Arbeitsmarkt ein. Angesichts des wachsenden Arbeitskräftemangels übertrug das NS-Regime der Behörde immer weitreichendere Kompetenzen, die sie dazu nutzte, die Arbeitskräfte im deutschen Machtbereich zu erfassen, zu registrieren und an die für die Rüstungs- und Kriegswirtschaft relevanten Arbeitsplätze zu lenken. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, benötige die Verwaltung umfassendes Wissen über Einsatz, Qualifikation und Verwendungsmöglichkeiten der Erwerbsbevölkerung und über die Produktions- und Auftragslage der Unternehmen. Damit hatte die Arbeitsverwaltung entscheidenden Anteil daran, die Kriegsfähigkeit des NS-Regimes aufrecht zu erhalten. Henry Marx wirft in seiner Studie ein neues Licht auf die öffentliche Verwaltung und Staatlichkeit des NS-Regimes. Seine Interpretationen widersprechen bisherigen Forschungsansichten wie der Polykratiethese oder den Ansätzen zur »Neuen Staatlichkeit«.

(Die Publikation ist aus einer von Michael Wildt betreuten Dissertation hervorgegangen.)

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Eva Balz
Vergangenheitspolitik und Eigentumspolitik im Kalten Krieg. Das Oberste Rückerstattungsgericht für Berlin

(Metropol Verlag)

1953 wurde in West-Berlin ein besonderes Gericht eröffnet. Im Obersten Rückerstattungsgericht in der Rauchstraße 17/18 fällte ein internationales Richterkollegium Entscheidungen über Vermögen, das im Nationalsozialismus entzogen worden war. Das Gericht war vergangenheitspolitisch bedeutend; schließlich entstanden hier Narrative darüber, wie Privatpersonen von der Verfolgung ihrer Mitbürger profitiert hatten. In Berlin waren Konflikte um Eigentum aber immer auch Schauplätze der
Systemkonfrontation. Dem Gericht kam so auch eine eigentumspolitische Relevanz zu. Diese Arbeit zeichnet nach, wie die Selbstverortung der Richter im Spannungsfeld aus Vergangenheits- und Eigentumspolitik den Umgang mit Verfolgten der Shoah prägte – weit über die Grenzen Berlins hinaus.

(Die Publikation ist aus einer von Michael Wildt betreuten Dissertation hervorgegangen.)

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Michael Wildt
Die Ambivalenz des Volkes. Der Nationalsozialismus als Gesellschaftsgeschichte
(suhrkamp taschenbuch wissenschaft)

Wer vom »Volk« redet, darf dessen Abgründe nicht verschweigen. Stets wird darum gekämpft, wer dazugehören darf und wer ausgeschlossen werden soll. Nicht nur Sprache und Geschichte, auch Abstammung und ethnische Zuschreibungen bestimmen über Inklusion und Exklusion. Im Nationalsozialismus nahm das Volk seine antisemitische und rassistische Gestalt an, Gewalt und Selbstermächtigung bildeten die zentralen Elemente. Der Begriff der Volksgemeinschaft ist daher ein Schlüsselbegriff für eine politische Theorie und Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus, deren Bausteine Michael Wildt in diesem Buch zusammenfügt.

 

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Daniel Kuppel
"Das Echos unserer Taten". Die Praxis der weltanschaulichen Eziehung in der SS

(Verlag Ferdinand Schöningh)

War es die auf Antisemitismus und Rassismus basierende weltanschauliche Schulung, welche die Männer in Himmlers SS zu Mördern und verbissenen Kämpfern machte?
Diese Frage wurde in der historischen Forschung oft sehr eindimensional diskutiert. Um die Funktion und Bedeutung der weltanschaulichen Erziehung dieser selbsternannten Eliteformation zu verstehen, bedarf es jedoch eines breiteren Blickwinkels auf den Gesamtkomplex der gruppenbildenden Maßnahmen.
Daniel Kuppel beleuchtet die weltanschauliche Erziehungspraxis der Allgemeinen SS und Waffen-SS aus einer neuen Perspektive und versteht die vermittelten Feindbilder und nationalsozialistischen Schulungsinhalte als organisationsspezifische Sprache, welche sich die SS-Männer nicht zuletzt aus karrieristischen Gründen aneigneten.

(Die Publikation ist aus einer von Michael wildt betreuten Dissertation hervorgegangen.)

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Svantje Greve
Das System "Sauckel".Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz und die Arbeitskräftepolitik in der besetzten Ukraine 1942-1945(Reihe: Geschichte des Reichsarbeitsministeriums im Nationalsozialismus)

(Wallstein Verlag 2019)

Als Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz (GBA) verantwortete Fritz Sauckel von 1942 bis 1945 die Rekrutierung von Millionen zivilen Zwangsarbeitskräften im nationalsozialistisch besetzten Europa. Swantje Greve beleuchtet erstmals umfassend Aufbau und Funktionsweise der Dienststelle des GBA und deren Zusammenarbeit mit dem Reichsarbeitsministerium. Dabei wird auch Fritz Sauckels persönliches Netzwerk untersucht, dessen Akteure maßgeblich zur Durchsetzungsfähigkeit des GBA beitrugen. Denn Fritz Sauckel stützte sich als GBA ebenso wie als Gauleiter Thüringens auf einen festen Stab von Mitarbeitern, die über fachliche Expertise, zahlreiche Ämter und Posten sowie Beziehungen zu wichtigen NS-Funktionären verfügten.

Am Beispiel der besetzten Ukraine untersucht die Autorin zudem, wie GBA und Reichsarbeitsministerium gemeinsam die Rekrutierung von Zivilarbeitskräften organisierten. Dabei stehen zum einen die politischen Aushandlungsprozesse zwischen den Zentralbehörden im Fokus. Zum anderen wird erstmalig die Tätigkeit der Arbeitseinsatzstäbe in der Ukraine analysiert, die vor Ort Arbeitskräfte für den Einsatz im Deutschen Reich rekrutierten.

(Die Publikation ist aus einer von Michael wildt betreuten Dissertation hervorgegangen.)

 
2018
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Linda Conze, Ulrich Prehn, Michael Wildt (Hg.)
Journal of Modern European History Vol. 16/2018/4: Photography and Dictatorships in the Twentieth Century

(Verlag C.H. Beck 2018)

Die Beiträge dieses Themenheftes rücken die vielfältigen Beziehungen in den Blick, die in historischer Perspektive zwischen dem Medium Fotografie und den Diktaturen des 20. Jahrhunderts bestehen. Eines der wichtigen Ziele all jener Diktaturen war es, Kontrolle über die Bilder, ihre Produktion und Verbreitung zu gewinnen.

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Gerd Dietrich
Kulturgeschichte der DDR
(Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2018)


Diese drei Bände umfassende DDR-Kulturgeschichte stellt die historisch spezifischen Entwicklungen in der Alltags- und Populärkultur, in der politischen sowie in der hohen Kultur chronologisch dar.
Die Kulturgeschichte der DDR wurde von Gegensätzen geprägt. Vor dem Hintergrund ihrer antifaschistischen bzw. sozialistischen Ideologie entstand im Spannungsfeld traditioneller Konzepte und revolutionärer Aktivismen ein weites kulturelles Feld, das unter östlichem wie westlichem Einfluss stand. In dem dreibändigen Werk, das den Kulturgeschichten der Bundesrepublik ein Pendant für die DDR zur Seite stellt, analysiert der Autor die charakteristischen Entwicklungen der Alltags- und Populär-, der politischen sowie hohen Kultur. Er erörtert die kulturelle Substanz der ostdeutschen Gesellschaft und zeichnet ein Bild des widerständigen Potentials ihrer Kultur zwischen Tradition, Innovation und Repression.

Bd. I 1945-1957 Kultur in der Übergangsgesellschaft

Bd. II 1958-1976 Kultur in der Bildungsgesellschaft

BD. III 1977-1990 Kultur in der Konsumgesellschaft

 

                  

 

 

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Jan Erik Schulte/Michael Wildt (Hg.)
Die SS nach 1945. Entschuldungsnarrative, populäre Mythen, europäische Erinnerungsdiskurse
(Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2018)

1945 wurde die SS von den Alliierten verboten und aufgelöst. Damit endete aber nicht die Geschichte dieser verbrecherischen Organisation, die allein in der Waffen-SS bei Kriegsende 600.000 Mann in ihren Reihen zählte. Vielmehr war bereits zu diesem Zeitpunkt die Auseinandersetzung über die Bedeutung, Verantwortung und Wirkung der SS und ihrer Mitglieder in vollem Gange – eine Auseinandersetzung, die bis heute andauert. Kollektivschuldvorwürfe standen gegen die Versuche von SS-Gliederungen, sich im Nachhinein von der Gesamtorganisation zu distanzieren. Personelle Kontinuitäten überschatteten die Neugründung staatlicher Behörden wie zum Beispiel die Polizei. In Illustrierten und Spielfilmen lebte das Narrativ vom teuflischen SS-Offizier auf und verwandelte die SS medial in eine exklusive Geheimorganisation, die mit dem Gros der Bevölkerung angeblich nichts zu tun hatte. Die Beiträge dieses Bandes analysieren die Strafverfolgung der SS nach 1945, die personellen Seilschaften und politischen Kontinuitäten sowie die Versuche, die SS zu mythifizieren, aber ebenso die vielfältige Dimension einer nach wie vor virulenten Erinnerungskultur an die SS in Europa.

 

Martin Clemens Winter
Gewalt und Erinnerung im ländlichen Raum: Die deutsche Bevölkerung und die Todesmärsche

(Metropol Verlag 2018)

Die Todesmärsche aus den Konzentrationslagern kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren das letzte nationalsozialistische Gesellschaftsverbrechen. Martin Clemens Winter stellt die Rolle der deutschen Bevölkerung bei den Räumungstransporten in den Mittelpunkt seiner Studie, die sich auf zahlreiche neu erschlossene Quellen aus internationalen Archiven stützt. Dabei untersucht er nicht nur den ländlichen Raum, die maßgeblichen Akteure und typische Situationen während der Todesmärsche, sondern auch die Nachgeschichte dieser Massenverbrechen vor der Haustür: die juristische Ahndung durch alliierte und deutsche Behörden, die Suche nach den Opfern sowie Formen der Erinnerung in der DDR und in der Bundesrepublik.

Grundlage der Publikation ist eine von Michael Wildt betreute Dissertation.

 

 

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Sören Flachowsky
»Zeughaus für die Schwerter des Geistes« Die Deutsche Bücherei in Leipzig 1912-1945

(Wallstein Verlag 2018)

Die Deutsche Bücherei wurde zum bibliographischen Zentrum Deutschlands, aber auch zu einem Dienstleister für die Zensurpolitik des NS-Regimes.

Die im Jahr 1912 gegründete Deutsche Bücherei - die heutige Deutsche Nationalbibliothek - stellte im Bibliothekswesen Deutschlands eine Besonderheit dar. Als einzige Institution sammelte sie das deutschsprachige Schrifttum des In- und Auslands vollständig. Daraus entwickelte sich die Deutsche Bücherei zum bibliographischen Zentrum Deutschlands.
Gerade diese Stellung weckte ab 1933 das Interesse zahlreicher NS-Schrifttumsbehörden. Sören Flachowsky zeigt erstmals, wie sich die Deutsche Bücherei dank der Förderung des Regimes zu einem effektiven Dienstleister für die literaturpolitischen Zensur- und Verbotsinstanzen des nationalsozialistischen Maßnahmenstaats entwickelte. Die Bibliothekare beteiligten sich nicht nur an der Indizierung und Beschlagnahmung unerwünschter Literatur, sondern förderten mit ihrer bibliographischen Zuarbeit die rassistisch grundierte Literaturpolitik der NS-Behörden.
Der Autor untersucht die Institution in ihren Wechselwirkungen zu Wissenschaft, Staat und Wirtschaft. Auf diese Weise entsteht eine weit über das bisherige Maß hinausgehende Darstellung der Geschichte der Deutschen Bücherei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

 

 

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Robert Kain
Otto Weidt. Anarchist und "Gerechter unter den Völkern"

(Lukas Verlag 2017)

Der Kleinfabrikant Otto Weidt (1883–1947) betrieb zu Beginn der 1940er Jahre in der Rosenthaler Straße 39 in Berlin-Mitte eine als wehrwichtig eingestufte Besenmacherwerkstatt. Seine Belegschaft bestand überwiegend aus blinden und gehörlosen Juden, die er so vor Verfolgung und Deportation zu schützen versuchte. Für seinen Einsatz wurde er 1971 posthum als »Gerechter unter den Völkern« geehrt.

Weniger bekannt ist das frühere Leben Weidts: In der Kaiser­zeit war er in der anar­chistischen Arbeiterbewegung aktiv und wurde von der Politischen Polizei überwacht. Den Ideen und Idealen des Anarchismus blieb er aber auch später verbunden. Zeitlebens war er ein strikter Gegner von Militarismus, Nationalismus und staatlicher Bevormundung.
Robert Kain nähert sich zunächst dem Anarchisten Weidt und zeichnet ein detail­liertes Bild der anarchistischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anschließend untersucht er die Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Eröffnung der »Blindenwerkstatt Otto Weidt«. Der Autor behandelt hier neben Weidts Militärdienst, Ehen und Scheidungen auch dessen Erblindung um 1924 und den daraus resultierenden Weg zum Bürstenmacher.
Die umfangreichsten Kapitel widmen sich natürlich detailliert dem aufopferungsvollen Einsatz von Otto Weidt für jüdische Mit­menschen und wie er sich dabei in einem weit verzweigten Hilfsnetzwerk für NS-Verfolgte bewegte.
Abschließend befasst sich die fundamentale Arbeit mit der Rolle der Blindenwerkstatt in der Nachkriegszeit, Otto Weidts Engagement für die Instandsetzung eines Alten- und Kinderheims der Jüdischen Gemeinde in Nieder­schönhausen und der Wahrnehmung und Würdigung seiner Person nach 1945. Ein biographischer Anhang gibt Auskunft über viele in der »Blindenwerkstatt Otto Weidt« einst Beschäftigten.

 

 

 
Patrick Neuhaus
Die Arno Breker-Ausstellung in der Orangerie Paris 1942. Auswärtige Kulturpolitik, Kunst und Kollaboration im besetzten Frankreich

(Neuhaus Verlag Berlin 2018)

Die Arno Breker-Ausstellung in der Orangerie des Tuileries zu Paris gilt heute der historischen und kunsthistorischen Forschung als das Symbol der Besatzungszeit der Jahre 1940–1944 und vor allem der Kollaboration. Am 15. Mai 1942, nach mehr als einem Jahr intensiver Vorbereitungen vor allem deutscher, aber auch französischer Stellen, war die Retrospektive durch die beiden französischen Regierungsmitglieder Abel Bonnard und Jacques Benoist-Méchin wie ein feierlicher Staatsakt eröffnet worden. Franzosen hatten ein Comité d’honneur der Ausstellung gebildet, Charles Despiau zeichnete für einen prachtvollen Begleitband verantwortlich und Jean Cocteau schrieb eine Würdigung. Die Rezeption in Deutschland, wie in Frankreich, war intensiv. Die vorliegende Arbeit stellt die erste wissenschaftliche Monographie zur Ausstellung dar. Sie schildert Idee und Umsetzung, Inszenierung und mediale Wirkung des Ausstellungsvorhabens und ordnet dieses in den kulturpolitischen Kontext deutscher Frankreichpolitik ein. Hierzu konnten neue biographische Verbindungen, vergessene Reden und Ansprachen dokumentiert sowie bildgeschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt werden.

 

 

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Alfons Söllner und Michael Wildt (Hg.)
Franz Neumann: Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933 - 1944. Aktualisierte Neuausgabe

(Europäische Verlagsanstalt 2018)

In der jüdischen Eschatologie sind Behemoth und Leviathan die Namen zweier Ungeheuer. Behemoth beherrscht das Land, Leviathan die See; das eine ist männlichen, das andere weiblichen Geschlechts. Beide sind Ungeheuer des Chaos, die - der Sage nach - kurz vor dem Ende der Welt wieder auftauchen und eine Schreckensherrschaft errichten. Hobbes war es, der beiden Gestalten zur Popularität verhalf. Sein Leviathan ist die Analyse eines politischen Zwangsstaatsystems mit Resten von Gesetzen und individuellen Rechten, während in Behemoth ein Unstaat, ein Chaos, ein Zustand der Gesetzlosigkeit, des Aufruhrs und der Anarchie beschrieben wird. Franz Neumann und seine politischen Freunde waren 1942 im Exil der Meinung, dass der Nationalismus aus Deutschland einen solchen Unstaat gemacht hatte, in dem die Rechte der Menschen und ihre Würde verschlungen worden sind. Angesichts der aktuellen Bedrohung der Welt nannte Neumann seine Analyse des nationalsozialistischen Herrschaftssystems daher: Behemoth.

 

 

 

(UVK Verlagsgesellschaft mbH)

 

Das Buch beschreibt die Lebensgeschichten einer Gruppe von kommunistischen deutschen Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück bei Berlin. Diese gründeten unmittelbar nach ihrer Befreiung und dem Ende des Nationalsozialismus ihre Lagergemeinschaft als gemeinsamen sozialen und politischen Verband. Ausgehend von der biografischen Prägung der zentralen Protagonistinnen in der kommunistischen Bewegung der Weimarer Republik wie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeichnet die Studie die Themenfelder, politischen Absichten, Erfolge und Niederlagen der Lagergemeinschaften in DDR und BRD bis in die 1990er Jahre nach. So werden die Überlebenden als Akteurinnen ihres eigenen Lebens und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sichtbar.

Grundlage der Publikation ist eine von Michael Wildt betreute Dissertation.

(Inhaltsverzeichnis)

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H-Soz-Kult-Rezension von Ulrike Jureit

 
2017
 
Julia Hörath
»Asoziale« und »Berufsverbrecher« in den Konzentrationslagern 1933 bis 1938 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft

(Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017)

ISBN 978-3-525-37021-6

 

Die Konzentrationslager-Haft von sogenannten »Asozialen« und »Berufsverbrechern« bildet eines der letzten Desiderate der KZ-Forschung, ist doch gerade über die erste Phase ihrer Verfolgung kaum etwas bekannt. Die Studie von Julia Hörath schließt diese Lücke und eröffnet zugleich neue Perspektiven auf die Geschichte der KZ. Indem sie einen weiten Begriff von Konzentrationslager zu Grunde legt, kann sie bislang kaum berücksichtigte Haftstätten in den Blick nehmen. Die Untersuchung zeigt die Schwächen des Stufenmodells, das die Forschungsdebatten bislang dominierte und von scharfen Zäsuren in der Entwicklung der KZ ausgeht. Demgegenüber stärkt Hörath die Argumente der Kontinuitätsthese, nach der alle wesentlichen Funktionen bereits in den frühen KZ angelegt waren. Wie ihre Studie zeigt, setzte schon kurz nach der Machtübergabe eine systematische Verfolgung von »Asozialen« und »Berufsverbrechern« ein. Die KZ-Einweisungen wurden nur punktuell und allenfalls rahmensetzend von den Zentralinstanzen gesteuert, gingen vielmehr in erster Linie auf die Initiative lokaler Akteure zurück. Bevor sich die in der Frühphase gesammelten Erfahrungen im Konzept der »rassischen Generalprävention« verdichteten, prägten verschieden motivierte und konzipierte Spezialpräventionen das Vorgehen, die Hörath in die langen sozialpolitischen Entwicklungslinien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts einordnet.

Grundlage der Publikation ist eine von Michael Wildt betreute Dissertation.

 

 
Alexander Nützenadel (Hg.)
Das Reichsarbeitsministerium im Nationalsozialismus. Verwaltung ǀ Politik ǀ Verbrechen

Wallstein Verlag

Göttingen 2017

ISBN 976-3-8353-3002-3

Darin:

Michael Wildt: Holocaust und Arbeitsverwaltung. Der jüdische Arbeitseinsatz in den Ghettos der besetzten Ostgebiete (S. 423-457)

 

Die Arbeits- und Sozialpolitik spielte für das ideologische Selbstverständnis der NSDAP als Arbeiterpartei eine zentrale Rolle. Welche Stellung das Reichsarbeitsministerium im Kontext der NS-Herrschaft einnahm, wird seit 2013 im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesarbeitsministeriums von einer unabhängigen Historikerkommission untersucht.

Im ersten Band der Veröffentlichungen der Kommission werden die Forschungsergebnisse umfassend präsentiert. In den Blick genommen werden neben Behördenstruktur und Personal die Handlungsfelder des Ministeriums, die von der Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik über das Sozialversicherungswesen bis zur Wohnungsbau- und Siedlungspolitik reichten. Zugleich wird die Rolle des Ministeriums im Rahmen der Kriegswirtschaft und in den besetzten Gebieten Europas zwischen 1939 und 1945 beleuchtet.

Deutlich wird, dass die klassischen Verwaltungsapparate weitaus stärker in das NS-Regime und seine Verbrechen eingebunden waren als lange Zeit vermutet wurde. Die ministerielle Bürokratie kooperierte sogar eng mit den nationalsozialistischen Partei- und Sonderstäben. Damit werden bisherige Erklärungsmodelle, wie das einer »polykratischen« Herrschaft, in Frage gestellt.

 

 

Michael Wildt
Volk, Volksgemeinschaft, AfD

Hamburger Edition

Hamburg 2017 (erscheint voraussichtlich im März)

ISBN 978-3-86854-309-4

»Wir sind das Volk!« Das ist ein mächtiger und anspruchsvoller Satz, vor allem in einer Demokratie, in der das Volk herrscht. »Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus« heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Doch: Wer ist das Volk? Die wahlberechtigten Staatsbürgerinnen und Staatsbürger? Die Demonstranten gegen die Diktatur in Leipzig im Oktober 1989? Die orangefarbenen Massen auf dem Maidan in Kiew, die 2013/14 erfolgreich die Neuwahl des Präsidenten erzwangen? In der langen Geschichte des Volkes wurde stets darum gestritten, wer zu ihm gehörte und wer nicht. Frauen zum Beispiel erhielten in den meisten Staaten erst im 20. Jahrhundert das Wahlrecht. Und was geschieht, wie Sebastian Haffner1933 fragte, wenn das Volk die Demokratie nicht mehr will?

Die historisch-politische Intervention von Michael Wildt lotet die Ambivalenzen und Abgründe des politischen Konzepts des Volkes aus sowie die rassistisch-antisemitische Radikalisierung in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft. Auf dieser Grundlage hinterfragt er die populistischen Äußerungen der AfD, die sich lauthals auf das Volk beruft. Auch hier geht es um verschiedene Volkskonzepte. Die kulturell definierte Ausgrenzung von Minderheiten bei der AfD birgt die Gefahr radikaler Exklusion aus dem »Volk«. Jedoch auch das Beharren darauf, dass Volk demos und nicht ethnos sei, gelangt über die tückische Imagination eines einheitlichen Volkes nicht hinaus.

Wäre es nicht stattdessen vielmehr an der Zeit, Hannah Arendts Gedanken aufzugreifen und nicht das Volk, sondern den Menschen und sein Recht, Rechte zu haben, in den Mittelpunkt unseres demokratischen Denkens zu stellen?

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Rainer Orth
„Der Amtssitz der Opposition?“ Politik und Staatsumbaupläne im Büro des Stellvertreters des Reichskanzlers 1933/1934
Böhlau Verlag
Wien Köln Weimar 2017

ISBN 978-3-412-50555-4

Bereits zehn Jahre vor dem gescheiterten Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944, im Sommer 1934, gab es einen Versuch von Kräften innerhalb des Regierungsapparates des Deutschen Reiches, das nationalsozialistische Regime gewaltsam zu stürzen. Ihr organisatorisches Zentrum hatten diese Pläne in der Dienststelle von Franz von Papen, dem konservativen Vizekanzler und gescheiterten Beaufsichtiger Adolf Hitlers während der ersten eineinhalb Jahre seiner Regierungszeit. Die vorliegende Studie rekonstruiert und erzählt die Geschichte der Reichsvizekanzlei als einer obersten Reichsbehörde, der Oppositionsgruppe, die von diesem Standort aus operierte, sowie des von dieser Oppositionsgruppe vorbereiteten Umsturzversuches, der schließlich unmittelbar vor seiner Umsetzung im Schatten der Mordwelle vom 30. Juni 1934 von der Gestapo auf blutige Weise vereitelt wurde.

Grundlage der Publikation ist eine von Michael Wildt betreute Dissertation.

FAZ-Rezension v. 4. April 2017

 

 


2016

Sören Flachowsky, Rüdiger Hachtmann und Florian Schmaltz (Hg.)
Ressourcenmobilisierung. Wissenschaftspolitik und Forschungspraxis im NS-Herrschaftssystem

Wallstein Verlag

Göttingen 2016

ISBN 978-3-8353-1877-9

Formen und Dimensionen der Mobilisierung und des Verfalls wissenschaftlicher Ressourcen im Nationalsozialismus.
In welchen Dimensionen wurden zwischen 1933 und 1945 Ressourcen für die Forschung mobilisiert? Diese zentrale Frage des Verhältnisses von Wissenschaften und Politik im Nationalsozialismus wird für ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Einzeldisziplinen thematisiert. Den zeitlichen Schwerpunkt bildet dabei der Zweite Weltkrieg. Konzeptionell wird eine Erweiterung und Differenzierung des Ressourcenbegriffs angestrebt. Die räumliche Dimension der Ressourcenmobilisierung im europaweiten nationalsozialistischen Herrschaftsbereich markiert noch immer ein bedeutendes Desiderat der wissenschaftshistorischen Forschung. Im Fokus der Aufsätze steht der von Deutschland forcierte Transfer in die und aus den annektierten Ländern und besetzten Gebieten. Wie »effizient« waren Ressourcenaneignung und -raub im okkupierten bzw. verbündeten Europa für die NS-Diktatur? Welche Unterschiede lassen sich je nach europäischer Region ausmachen? Wie vernetzten sich dabei die gesellschaftlichen Teilsysteme Wissenschaft, Staat, Militär und Wirtschaft?

Inhaltsverzeichnis

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Sina Fabian
Boom in der Krise. Konsum, Tourismus, Autofahren in Westdeutschland und Großbritannien 1970 -1990

(erschienen in der Reihe: Geschichte der Gegenwart, hg. von Frank Bösch und Martin Sabrow)

Wallstein Verlag

Göttingen 2016

ISBN 978-3-8353-1920-2

 

Konsum, Tourismus, Autofahren – sind die 1970er Jahre mit diesen Schlagworten adäquat beschrieben, oder handelt es sich nicht vielmehr um ein Jahrzehnt der Krisen? Einerseits war der Alltag der westdeutschen und britischen Bevölkerung durch eine kontinuierliche Ausweitung der Konsummöglichkeiten geprägt. Zugleich kommen die Folgen des Ölschocks im Bild der leeren Autobahnen zum Ausdruck. Sina Fabian greift beide Erzählweisen auf und diskutiert die 1970er Jahre im Spannungsverhältnis von Krise und Boom. Zum einen untersucht sie den Einfluss von Ölpreis- und Wirtschaftskrisen auf den Tourismus und die Pkw-Nutzung als zwei teuren Konsumgütern, die in beiden Ländern gerade während des Untersuchungszeitraums an Bedeutung gewannen. Zum anderen fragt sie nach dem Verhältnis von Konsum und Individualität. Inwieweit lässt sich der steigende Konsum tatsächlich als Ausdruck fortschreitender Individualisierung begreifen, wie es zeitgenössische Soziologen oftmals nahelegten? Stellen Pauschalreisen und Fließbandprodukte die Individualisierungsthese nicht weit eher in Frage? Anhand verschiedenartiger Quellen, die von statistischen Erhebungen, über Staats- und Unternehmensarchiven bis hin zu Tagebüchern und Reiseberichten aus der Bevölkerung reichen, relativiert die Autorin herkömmliche Lesarten der inzwischen vielfach historisierten 1970er Jahre.

 

 

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Stefan Troebst und Michael Wildt (Hrsg.)

Zwangsmigration im Europa der Moderne. Nationale Ursachen und transnationale Wirkungen

Leipziger Universitätsverlag

Leipzig 2016

ISBN 978-3-96023-016-8

 

[Inhaltsverzeichnis]

Verlagsankündigung

 

 

 


2015

 

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Michael Wildt
Die Volksgemeinschaft nach Detlev Peukert

in:

Rüdiger Hachtmann/Sven Reichardt (Hg.)
Detlev Peukert und die NS-Forschung (Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 31)

Wallstein Verlag

Göttingen 2015

ISBN 978-3-8353-1731-4

 

 

 

 

Themenheft / Special Issue der Zeitschrift Central European History:

 

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Photography and Twentieth-Century German History

darin u.a. ein Aufsatz von

Ulrich Prehn
Working Photos: Propaganda, Participation, and the Visual Production of Memory in Nazi Germany

in: Central European History 48, 3 (2015), S. 366-386.

 

 

Link zum Themenheft

 

 

 

 

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Annette Vowinckel, Michael Wildt und Jan-Holger Kirsch (Hrsg.)
Zeithistorische Forschung Heft 2/2015: Fotografie in Diktaturen

 

mit Aufsätzen von:

Linda Conze:Die Ordnung des Festes / Die Ordnung des Bildes. Fotografische Blicke auf Festumzüge in Schwaben (1926–1934)

Andrea Germer: Adapting Russian Constructivism and Socialist Realism.The Japanese Overseas Photo Magazine ›FRONT‹ (1942–1945)

Katharina Schembs: Traumbilder. Grete Sterns Avantgardefotografie im Argentinien Peróns (1946–1955)

Eszter Kiss: Vorbilder, Spiegelbilder und Feindbilder. Der Umgang mit Fotografien im ungarischen Magazin »Képes 7« Mitte der 1980er-Jahre

 

Online-Ausgabe: http://www.zeithistorische-forschungen.de

 

 

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Christoph Kreutzmüller, Michael Wildt, Moshe Zimmermann (Hg.):
National Economies.Volks-Wirtschaft, Racism and Economy in Europe between the Wars (1918-1939/45)
Tagungsband zur Konferenz National Economies (Volks-Wirtschaft). Racism and Economy in Europe Between the Wars (1918-1939)"vom 21. bis zum 24. Oktober 2012 an der Hebrew University Jerusalem
 

Cambridge Scholars Publishing

Cambridge 2015

 
 

 

 

Angelika Censebrunn-Benz
Handlanger der SS. Die Rolle der Trawniki-Männer im Holocaust
(Metropol Verlag Berlin 2015)

Die Trawniki-Männer gehörten zu den „fremdvölkischen“ Hilfstruppen im Dienst des NS-Regimes. Die überwiegend unter sowjetischen Kriegsgefangenen rekrutierten und im SS-Ausbildungslager Trawniki angelernten Männer hatten maßgeblich Anteil an der Umsetzung der „Aktion Reinhardt“. Meist pauschal als Ukrainer oder Hilfswillige bezeichnet, handelte es sich tatsächlich um eine sehr heterogene Gruppe. Die Studie diskutiert erstmals ihre Rolle als Werkzeug der SS, ihre Motive und Handlungsräume.

 

 

 

 

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Christoph Kreutzmüller
Final Sale in Berlin. The Destruction of Jewish Commercial Actitivty, 1930-1945
(englische Übersetzung der Studie "Ausverkauf. Jüdische Gewerbebetriebe in Berlin 1930-1945")

Translated from the German by Jane Paulick and Jefferson Chase

380 pages, 18 illus., 2 tables, bibliog., index

ISBN  978-1-78238-812-8 $120.00/£75.00 Hb Published (August 2015)

eISBN 978-1-78238-813-5 eBook

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2014

 

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Marc Buggeln
Slave Labor in Nazi Concentration Camps

 

Translated by Paul Cohen

Oxford University Pres

352 pages | 234x156mm

978-0-19-870797-4 | Hardback | 18 December 2014

Also available as: eBook

Price:  £60.00

 

 

 

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Marc Buggeln / Michael Wildt (Hg.):

Arbeit im Nationalsozialismus

 

DeGruyter/Oldenbourg Verlag

München 2014

 

Der Band ist online als Open Access verfügbar.

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Buch-Flyer

 

 

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Michael Wildt:
"Hitler's Volksgemeinschaft and the Dynamics of Racial Exclusion. Violence against Jews in Provincial Germany, 1919–1939"
(ins Englische übersetzt von Bernard Heise)

Berghahn Books

Oxford New York 2014

Inhaltsverzeichnis

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Kommentare:

[Wildt’s] interpretation contests some of the established assessments. Even though the role of the ‘Volksgemeinschaf’ in this process is debatable, the concept inspired a study worth reading…[It]is definitely a thought-provoking book.  ·  Journal of Contemporary European Studies

"This is a nuanced, provocative, and important book."  ·  American Historical Reviews

 

 

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Stefan Hördler
Ordnung und Inferno. Das KZ-System im letzten Kriegsjahr
(Wallstein-Verlag Göttingen 2014)

Eine grundlegende Neubewertung der letzten Phase der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Stefan Hördler stellt den aktuellen Forschungsstand, die Schlussphase der nationalsozialistischen Konzentrationslager sei durch Desorganisation, Chaos und Willkür geprägt gewesen, in Frage: Er zeigt, dass ab März 1944 eine umfassende Neuordnung des KZ-Systems einsetzte, und dass das letzte Kriegsjahr eine eigenständige Phase in der Genese der Lager darstellte. Ab 1944 verfolgte das NS-Regime zwei Ziele: erstens eine forcierte Ökonomisierung und zweitens eine Stabilisierung des Lagersystems. Zur Analyse beider Dimensionen führt der Autor den Begriff der Rationalisierung ein, unter dem sowohl die Massenmorde als auch eine utilitaristisch ausgerichtete »Auslese« der arbeitsfähigen Häftlinge als Teile dieser Entwicklung zusammengefasst werden können.

 

 

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Martina Steber and Bernhard Gotto (Hg.)
»Visions of Community in Nazi Germany. Social Engineering and Private Lives«

(Oxford University Press 2014)

darin: Michael Wildt, Volksgemeinschaft: A Modern Perspective on National Socialist Society

Inhaltsverzeichnis

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Katrin Himmer/Michael Wildt:
Himmler privat. Briefe eines Massenmörders

 

Piper Verlag

München 2014

400 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag

400 Seiten mit 35 zum großen Teil unveröffentlichten Fotos und Faksimiles

ISBN: 978-3-492-05632-8

 

 

 

 

 

2013

 

Buch zur Open-Air-Ausstellung im Rahmen des Berliner Themenjahres 2013 "Zerstörte Vielfalt"

 

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Moritz van Dülmen/Wolf Kühnelt/Bjoern Weigel (Hg.):
Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938-1945. Eine Stadt erinnert sich /
Diversity Destroyed. Berlin 1933-1938-1945. A City Remembers
 
 
Kulturprojekte Berlin GmbH, 2013 (3. erweiterte Aufl.)

Softcover, 280 Seiten, 348 Abbildungen

ISBN: 978-3-940231-07-9

Preis: 14,80 Eur

Link zum Buch: http://www.berlin.de/2013/berlin-im-nationalsozialismus/

 

 

Patricia Pientka
Das Zwangslager für Sinti und Roma in Berlin-Marzahn. Alltag, Verfolgung und Deportation

 

Metropol-Verlag

Berlin, 2013

ISBN 978-3-86331-159-9

Preis: 19,00 Euro

 

Link zum Metropol-Verlag

 

 

 

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Alexander Korb
Im Schatten des Weltkriegs. Massengewalt der Ustaša gegen Serben, Juden und Roma in Kroatien 1941-1945
Hamburger Edition. Hamburg 2013

 

 

 

 

 

 

 

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Bernd Kessinger
Die Nationalsozialisten in Berlin-Neukölln 1925-1933

 

Vergangenheitsverlag

Berlin 2013

(überarbeitete und erweiterte Druckfassung der Masterarbeit)

 

 

 

 

 

 

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Ulrich Prehn
Max Hildebert Boehm. Radikales Ordnungsdenken vom Ersten Weltkrieg bis in die Bundesrepublik.

 

Wallstein-Verlag

Göttingen 2013

 


FAZ-Rezension vom 1. April 2014

 

 

 

 

 

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Christoph Kreutzmüller/Hermann Simon/Elisabeth Weber
Ein Pogrom im Juni. Fotos antisemitischer Schmierereien in Berlin, 1938

 

Verlag Hentrich & Hentrich

Berlin 2013

 

 

 

 

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Stefan Hördler (Hg.):
SA-Terror als Herrschaftssicherung. "Köpenicker Blutwoche" und öffentliche Gewalt im Nationalsozialismus.

 

Metropol-Verlag

Berlin 2013

 

Grundlage der Publikation ist eine von Michael Wildt betreute Dissertation.

 

 

 

 

 
Anja Reuß/Kristin Schneider(Hg.):
"Berlin - Minsk. Unvergessene Lebensgeschichten. Ein Gedenkbuch zur Erinnerung an die nach Minsk deportierten Berliner Jüdinnenn und Juden" (ersch. im Metropol-Verlag)

Metropol Verlag

Berlin 2013

 

 

 

 

 

 

 
 
Michael Wildt/Christoph Kreutzmüller
"Berlin 1933-1945. Stadt und Gesellschaft im Nationalsozialismus"

 

Siedler Verlag

München 2013