Humboldt-Universität zu Berlin - Southeast European History

Lectures and Seminars – Winter Semester 2023-2024

Courses by Prof. Dr. Hannes Grandits

Masterseminar 51431 (2 SWS): From De-Colonization to Eastern Enlargement: Legacies and Paths in European Integration (1950s to 2020s)

Fr 10-12, DOR 24, Raum 1.405, Präsenz

The beginning of the European integration process overlapped - against the background of the Cold War - with the processes of decolonisation, in which most of the founding members of the EEC were very much involved at the time. Later rounds of enlargement followed, e.g. to the south (to include states that had emerged from dictatorships, such as Greece, Spain or Portugal) or after 1990 to include the states of the former socialist east.

The seminar will deal specifically with the enlargement rounds in the European integration process and in particular with the question of which "historical legacies" thereby became part of "Europe". At the same time, it will discuss which geostrategic expectations resulted from this and thus also specifically reflect on the (changing) supra-regional or global interconnections of the European project.

 

Forschungskolloquium 51488 (3 SWS): Themen, Theorien und Forschungsansätze in der Geschichte Südost-/Mitteleuropas und Berliner Forschungskolloquium Südosteuropa

Fr 14-18, DOR 24, Raum 1.402, Präsenz

In diesem Nachwuchsforscher/innen-Kolloquium werden neue Forschungsthemen und -fragen zur Geschichte und Historischen Anthropologie Südosteuropas vorgestellt sowie anhand von ausgewählter Literatur aktuelle theoretische und methodische Probleme des Fachs reflektiert. Das aktuelle Programm findet sich immer auf der Homepage des Lehrstuhls für Südosteuropäische Geschichte.


Forschungsseminar 51497 (2 SWS): Akteursorientierung und Theoriebezugnahmen im Forschungsprozess

Do 14-16, DOR 24, Raum 1.405, Präsenz

In diesem Forschungsseminar werden von den Teilnehmer/innen eigene Themenstellungen quellenorientiert er- und bearbeitet. Es geht um die sehr konkrete Entwicklung einer Fragestellung sowie um Möglichkeiten der Formulierung/Darstellung/Kontextualisierung historischer Problemzusammenhänge. Diese Lehrveranstaltung dient somit sehr forschungsnah dem Training einer bevorstehenden (bzw. der laufenden) selbständigen Master- bzw. Abschlussarbeit.

Ein besonderer Schwerpunkt wird auf akteursorientierten Herangehensweisen liegen. Es geht zudem um die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen theoretischen Konzepten und ihre „Passgenauigkeit“ für das jeweilige Forschungsproblem.


Übung 51454 (2 SWS): Hundred Years of Balkans History: The Cases of Montenegro and Bosnia (1850 - 1950)

Do 10-12, DOR 24, Raum 1.405, Präsenz

In the years between 1850 and 1950, the citizenship of the people of Bosnia and Herzegovina and Montenegro changed almost every two decades. Initially or temporarily integrated into large empires (Ottoman Empire, Austria-Hungary), they eventually became part of communist Yugoslavia. In between were two world wars, foreign occupations, periods of (actual or limited) state independence and two decades of a South Slav Kingdom of Yugoslavia.

The course will use the examples of Montenegro and Bosnia-Herzegovina to show the transformations and upheavals, but also the social continuities and legacies that shaped the lives of the people in these countries between 1850-1950. Ultimately, the aim is to create an awareness of the complexity and multi-layered nature of the recent history of the Balkan region.

(The course also serves - optionally - as a preparation for a study excursion to Montenegro and Bosnia, which is planned for June 2024).


 

 

Courses by Dr. Ruža Fotiadis

Einführungskurs 51601 (2 SWS), Gruppe 9: Essen in der Moderne

Do 12-14, HV 5, Raum 0319-22, Präsenz

Anhand von Essgewohnheiten und Nahrungsmitteln lässt sich eine Vielzahl von gesellschaftlich relevanten Lebensbereichen und geschichtswissenschaftlichen Feldern untersuchen. Die Lehrveranstaltung führt am Beispiel von „Essen in der Moderne“ in die Grundlagen und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaften ein. Dabei werden exemplarisch methodische Fragen, Ansätze und Konzepte historischen Arbeitens vorgestellt und diskutiert.

Literatur:

Möhring, Maren: Die Geschichte der ausländischen Gastronomie in der Bundesrepublik Deutschland, München 2012.

Pilcher, Jeffrey M. (ed.): The Oxford Handbook of Food History, Oxford 2012.

 

Übung 51454 (2 SWS), Gruppe 1: Gebirgsgesellschaften und ländliche Lebenswelten in der Neuzeit

Do 14-16, HV 5, Raum 0319-22, Präsenz

Die ländliche Lebenswelt erlebte im vergangenen Jahrhundert einen drastischen Wandel – und doch lag der Fokus historischer Forschungen größtenteils auf Entwicklungen im städtischen Raum und im Industriesektor. Seit einiger Zeit erfährt die Geschichte der Landwirtschaft und ländlicher Gesellschaften jedoch vermehrt Aufmerksamkeit.
In dieser Übung wollen wir uns dem Leben und Arbeiten auf dem Land widmen. Ein Schwerpunkt soll dabei auf den Besonderheiten von Gebirgsgesellschaften und dem Verhältnis zu Arbeitstieren liegen. Ziel ist es, aktuelle Forschungsprobleme zu diskutieren, neue methodisch-theoretische Zugänge kennenzulernen und die Arbeit mit Quellen zu üben.

Literatur:

Brunnbauer, Ulf: Gebirgsgesellschaften auf dem Balkan: Wirtschaft und Familienstrukturen im Rhodopengebirge (19./20. Jahrhundert), Wien 2004.
Van de Grift, Liesbeth; Müller, Dietmar; Unger, Corinna (Hrsg.): Living with the Land. Rural and Agricultural Actors in Twentieth-Century Europe – a Handbook, Berlin 2022.

 

Courses by PD Dr. Nenad Stefanov

Bachelorseminar 51420 (2 SWS), Gruppe 3: Mobilität auf dem Balkan in historischer Perspektive

Di 10-12, MO 40, Raum 114, Präsenz

Oft werden mit dem Balkan in der medialen Öffentlichkeit Vorstellungen von uraltem, tief verwurzelten Hass zwischen „den Ethnien“ assoziiert. In dieser Vorstellung steht alles seit Jahrhunderten still. Wie oberflächlich solche Zuschreibungen sind, zeigt sich, wenn wir uns mit der Geschichte des Balkan vermittels des Stichwortes Mobilität beschäftigen: wir sehen eine Region Europas, die seit Jahrhunderten in Bewegung ist, von wichtigen transkontinentalen Verkehrsverbindungen seit der Antike geprägt, wie der Via Diagonalis oder der Via Egnatia – bis in die jüngste Vergangenheit – etwa der berühmten „Gastarbeiter-Route“, die seinerzeit Arbeitsmigrant*innen vor allem aus Jugoslawien und der Türkei befuhren und es zum Teil auch heute noch tun. Das Seminar mit dem Schwerpunkt Mobilität bietet zugleich eine Einführung in die Geschichte Südosteuropas in einer globalen Perspektive – da gerade die Anlage von Verkehrswegen in imperialen oder (halb-)kolonialen Kontexten immer auch weit über die Region hinauswiesen.

Literatur:

Ulf Brunnbauer, Der Balkan als translokaler Raum. Verflechtung, Bewegung und Geschichte, in: Südosteuropa-Mitteilungen, 3/2011, S. 78-94.
Marie-Janine Calic, Südosteuropa. Weltgeschichte einer Region, München 2016.
Florian Riedler, Nenad Stefanov (Hg.), The Balkan route: historical transformations from Via Militaris to Autoput, Berlin/Boston 2021.