Humboldt-Universität zu Berlin - Europäische Geschichte des Mittelalters. Schwerpunkt: Spätmittelalter

Weltecke (Publikationen)

Sammelband von Dorothea Weltecke: "Religiöse Gewalt in historischer Dimension"



Dorothea Weltecke (Hrsg.):
Religiöse Gewalt in historischer Dimension, Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg 2025.


Was ist religiöse Gewalt? Dieser Frage gehen Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftler erstmals konsequent mit ihren eigenen Methoden nach. Sie hinterfragen den Nutzen von Definitionen religiöser Gewalt und untersuchen die Relationen von Gewaltausübung, deren religiöse Rahmung und Legitimierung. Mit Analysen zu verschiedenen Zeiten, Kulturen und Regionen zeigen sie spezifische Merkmale von religiöser Gewalt auf. In den Beiträgen kommen bekannte Erscheinungen zur Sprache wie etwa die römischen Gladiatorenkämpfe, die Verfolgung religiöser Gruppen im Mittelalter oder der Erste Weltkrieg, aber auch bisher kaum behandelte Gewaltformen. Vor allem stellen die Autorinnen und Autoren traditionelle Annahmen infrage. Sie historisieren Begriffe und dekonstruieren Theorien. Am Ende stehen neue Fragen und methodische Anregungen für weitere Forschung eines bleibenden Problems unserer Zeit.

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Reihe: Schriften des Historischen Kollegs; 109

Umfang/Format: 542 Seiten mit 2 Abbildungen

Erscheinungsdatum: Februar 2025

ISBN: 978-3-11-077349-1

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Monographie von Dorothea Weltecke: "Die drei Ringe. Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind"



Dorothea Weltecke:
Die drei Ringe. Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind, München: C.H.Beck 2024.


Das Grab des Propheten Ezechiel in der Nähe von Bagdad war im Mittelalter Ziel von jüdischen, muslimischen und christlichen Pilgern. An diesem und vielen anderen Beispielen zeigt Dorothea Weltecke anschaulich, wie intensiv sich die Glaubensgemeinschaften austauschten. Gemeinsam bauten sie eine neue kulturelle Landschaft. Dass ihre Traditionen miteinander verwandt waren, wussten Juden, Christen und Muslime im Mittelalter. In der Parabel von den drei Ringen streiten die Brüder jedoch über das Erbe, das sie von ihrem gemeinsamen Vater bekommen haben. Problematisch für das Verhältnis der Glaubensgemeinschaften zueinander wurden im Mittelalter nicht ihre Wahrheitsansprüche, sondern neue rechtliche Unterscheidungen zwischen Gläubigen, nur Geduldeten und Nichtgeduldeten. Die Theorien und die Gewalt, mit denen diese Ungleichheit fortlaufend begründet und aufrechterhalten wurde, militarisierten die Grenzen zwischen den Glaubenstraditionen. Damit legt das Buch eindrucksvoll eine Schicht der Religionsgeschichte frei, die vom Lavastrom der Polemik verschüttet wurde.
Die Historikerin Dorothea Weltecke zeigt, dass ihre konfliktreiche und dennoch gemeinsame Geschichte in dem großen Raum zwischen Atlantik, Nil und Indus überhaupt erst die exklusiven «Religionen» hervorgebracht hat.

Leseprobe

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Reihe: Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung

Umfang/Format: 608 Seiten, mit 28 Abbildungen und 4 Karten

Erscheinungsdatum: 11. Juli 2024

ISBN: 978-3-406-81192-0