Humboldt-Universität zu Berlin - Juniorprofessur für Historische Europaforschung

Tonio Schwertner (M.A.)

Tonio Schwertner absolvierte an der Humboldt-Universität zu Berlin einen M.A. in Geschichtswissenschaften, den er mit einer Arbeit über HIV/AIDS-Aktivismus und die Erweiterung der Public Health-Kompetenzen der Europäischen Union abschloss. Zuvor beendete er erfolgreich einen Master of Science in Theory and History of International Relations an der LSE in London.

Tonio Schwertners Interessenschwerpunkt liegt auf der Geschichte der Europäisierung, jenseits einer klassischen top-down Erzählung und dem Zusammenspiel zivilgesellschaftlicher, privater und staatlicher Akteure an den vielfältigen Integrationsprozessen.

Seit September 2021 arbeitet Tonio an seiner Dissertation, die er im Rahmen des Graduiertenkollegs „Europa als Gewinn“ verfasst, das von der Stiftung Bildung und Wissenschaft finanziert wird.

 

In dem Promotionsvorhaben Europa und der Weltmarkt. Die Gummi-Branche 1950-1990 werden gummiverarbeitende Unternehmen als Untersuchungsgegenstand in den Fokus gerückt. Die Branche zeichnete sich durch die schon frühe multinationale Organisation vieler Unternehmen aus und eignet sich auch deswegen besonders für einen unternehmensgeschichtlichen Blick auf die vielfältigen Prozesse der Europäisierung. In dem Forschungsprojekt wird untersucht, inwiefern einzelne Unternehmen als (politische) Akteure versuchten die Ausgestaltung eines geeinten Europas zu beeinflussen und zu steuern und wie sich die Gummi-Branche während der diversen Integrationsbemühungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte. Darüber hinaus wird in den Blick genommen, inwiefern Unternehmen – für Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen – auch als Orte des Europäischen gelten können. Vor diesem Hintergrund soll zunächst die europäische Gummi-Branche und in Fallstudien auch konkrete Strategien einzelner Unternehmen analysiert werden.