Humboldt-Universität zu Berlin - Neueste und Zeitgeschichte

Lena Kuhl

Name
Lena Kuhl

Kuhl

Doktorandin

E-Mail: lena.kuhl (at) gmx.net

 

 

 

 

 

 

 

 

I. Vita

 

  • 2013 bis 2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Forschungsstelle / Wissenschaftlichen Sammlungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), Erkner
  • 2010 bis 2012 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Paul Nolte
  • 2008 bis 2011 Praktika beim Vergangenheitsverlag und Vergangenheitsagentur Berlin, beim Norddeutschen Rundfunk, Studio Osnabrück und Mitarbeit im Ausstellungs- und Rechercheprojekt »Berlin − Minsk. Unvergessene Lebensgeschichten«
  • 2008 bis 2009 Tutorin für »Orientierende Praxisstudien«, Fakultät Geschichte, Universität Bielefeld
  • 2010 bis 2013 Masterstudium der Geschichtswissenschaft mit Schwerpunkt  Neuere und Neueste Geschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 2006 bis 2009 Bachelorstudium der Geschichts- und Sozialwissenschaften, Universität Bielefeld

 

II. Publikationen

 

  • Zwischen Planungseuphorie und Zukunftsverlust. Städtebau in Ost und West am Beispiel von Halle-Neustadt und Wulfen, 1960-1983, in: Thomas Großbölting u. Rüdiger Schmidt (Hg.), Gedachte Stadt - Gebaute Stadt. Urbanität in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz 1945-1990 (= Städteforschung, Bd. 94), Köln 2015, S. 86–118.
  • Working Paper: Socialist Urbanization Strategies. GDR-Small Towns Between Decline and Development, 12th International Conference On Urban History, Lisbon 2014.
  • Tagungsbericht: Communist Parties Revisited. Socio-Cultural Approaches to Party Rule in the Soviet Bloc, 1956-1991, 05.12.2013 – 07.12.2013 Potsdam, in: H-Soz-Kult, 20.05.2014.
  • Meer Berlin. Die Hauptstadt zu Wasser erobern (= Geschichtstouren für Entdecker), Berlin 2010 (zus. mit Boris Klein und Ramón Seeliger).

 


 

Dissertationsprojekt

 

Die DDR-Bezirke. Eine Herrschaftsgeschichte der Region auf der empirischen Basis von drei Bezirken, 1952-1989

 

Das Projekt untersucht die Entwicklung regionaler Herrschaft in der DDR in den Jahren 1952 bis 1989 anhand von Konzeption, Praxis und Selbstverständnis des örtlichen Staatsapparates.
Im Fokus der Untersuchung stehen drei ganz unterschiedlich strukturierte und entwickelte Bezirke: Das ländliche Neubrandenburg, der industrielle Entwicklungsschwerpunkt Frankfurt (Oder) und das Ballungsgebiet Karl-Marx-Stadt. Anhand der Politikfelder Städtebau und Territorialplanung, mit denen die Republik »planmäßig entwickelt« und gesteuert werden sollte, wird der Einfluss zentraler Programme und regionaler Umsetzung auf die sozialräumliche Entwicklung der drei Bezirke analysiert.
Die raumbezogenen Herrschaftspraktiken geben Aufschluss über die Rolle des Staatsapparates in den Bezirken und Kreisen, über Verwaltungspraxis und Selbstverständnis der Akteure im Spannungsverhältnis von zentralstaatlichen Programmen und erlebten Erfordernissen des eigenen Verantwortungsbereiches. Mit Zeitzeugeninterviews und schriftlichen Überlieferungen werden durchaus konfliktträchtige Debatten über die Gestaltung sozialistischer Lebenswelten und das Zusammenspiel von Fachplaner und Funktionäre vor Ort und zwischen den Ebenen der sozialistischen Planwirtschaft in den Blick genommen.
Die Ergebnisse kontrastieren zum einen die Rhetorik der Einheit im »demokratischen Zentralismus«, zum anderen den umfassenden Gestaltungsanspruch des Staatssozialismus. Auch in Folge der planwirtschaftlichen Defizite auf regionaler Ebene bildeten sich eigensinnige Herrschaftspraktiken aus, die sowohl eine kompensatorische Funktion hatten, wie auch die Strukturen und Legitimation des Herrschaftssystems langfristig in Frage stellten. In dem Zusammenhang wird nicht nur die Funktion der örtlichen Funktionäre, sondern auch die Bedeutung von Experten und Reformansätzen im Herrschaftssystem der DDR diskutiert.