Moritz Reininghaus
- Name
- Moritz Reininghaus
Doktorand
E-Mail: mreininghaus (at) arcor.de
- Seit 1/2013
Promotionsstudent am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema „Weltanschauliche Dissidenz und radikale Ethik. Rudolf Schottlaender (1900-1988) als intellektueller Grenzgänger“ (Betreuer: Prof. Dr. Martin Sabrow ). Stipendiat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Mitglied im Walther Rathenau Kolleg, Potsdam. - 2006 bis 2012: Redakteur der Jüdischen Zeitung, Berlin und freier Mitarbeit u. a. für Tagesspiegel und Kulturradio vom rbb.
- 2000 bis 2010: Magisterstudium der Geschichte, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Potsdam. Freier Mitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Projektmitarbeiter am Institut für Germanistik/Jüdische Studien an der Universität Potsdam sowie freier Journalist für Märkische Allgemeine Zeitung und Potsdamer Neueste Nachrichten.
- (Hrsg. zusammen mit Gundel Mattenklott) Georg Hermann: Spaziergang in Potsdam, Berlin 2013.
- Flaneur, Bohemien – Dandy? Franz Hessel in München, Paris und Berlin, in: Joachim H. Knoll, Anna-Dorothea Ludewig, Julius H. Schoeps (Hg.), Der Dandy. Ein kulturhistorisches Phänomen im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Berlin/Boston 2013, S. 235-249.
- (Hg.) Franz Hessel: Spazieren in Berlin. Neu herausgegeben und einer Einleitung versehen von Moritz Reininghaus, mit einem Geleitwort von Stéphane Hessel und einem Nachwort von Bernd Witte, Berlin 2011.
- Kaum Raum für Öffentlichkeit, in: Micha Brumlik, Y. Michal Bodemann (Hg.), Juden in Deutschland – Deutschland in den Juden. Neue Perspektiven, Göttingen 2010, S. 204–209.
- Between Individual Origin and Alien Territory: On being a non-Jew working for a Jewish newspaper, in: Charlotte Misselwitz, Cornelia Siebeck (Hg.), Dissonant Memories – Fragmented Present, Bielefeld 2009, S. 169–176.
- Ausgestoßen sein aus der Geschichte – Zum Tode von Kurt Julius Goldstein, in: Hartmut Steinecke, Iris Nölle-Hornkamp (Hg.), Jüdisches Kulturerbe in Westfalen. Spurensuche zu jüdischer Kultur in Vergangenheit und Gegenwart. Bielefeld 2009, S. 133–135.
Dissertationsprojekt
Weltanschauliche Dissidenz und radikale Ethik. Rudolf Schottlaender (1900–1988) als intellektueller Grenzgänger
Im vorliegenden Projekt wird eine Biographie zu Rudolf Schottlaender (1900-1988) erarbeitet. Die Rekonstruktion des persönlichen Lebenswegs des Philosophen und Altphilologen wird dabei mit der Frage verknüpft, ob und inwiefern Schottlaender beispielhaft als Intellektueller im Kalten Krieg gelten kann. Dazu wird das »diskursive Phänomen« des Intellektuellen, sein berufliches Handeln ebenso wie sein politisches Engagement, mithilfe der drei Analyseebenen Orte, Milieus und Netzwerke untersucht. Auf diesem Weg soll Schottlaenders vordergründig vor allem durch den zweifachen Wechsel zwischen DDR und Bundesrepublik geprägte »überparteiliche« Position milieu- und ideengeschichtlich verortet werden. Besondere Aufmerksamkeit erfahren deshalb Schottlaenders philosophisches bzw. akademisches Umfeld (1947-1949; 1960-1965) sowie das protestantische Milieu (1965-1988) in der SBZ/DDR auf der einen und das pazifistische/neutralistische Milieu der jungen Bundesrepublik auf der anderen Seite. Auf diese Weise zeigt sich die Biographie als Teil einer »asymmetrisch verflochtenen Parallelgeschichte« und soll daher in eine integrierte deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte eingebettet werden. Damit wird nicht zuletzt dem Anspruch an eine moderne wissenschaftliche Biographie genüge geleistet, als »Sonde« zu dienen, mit deren Hilfe das »Funktionieren der Gesellschaf« ein Stück weit erklärt werden kann.