Humboldt-Universität zu Berlin - Fachdidaktik Geschichte

Die Geschichtsdidaktik der Siebzigerjahre

In den 1970er Jahren konstituierte sich die Geschichtsdidaktik in Westdeutschland als wissenschaftliche Disziplin. In den Mittelpunkt stellte sie Leitbegriffe wie Lernzielorientierung, Geschichtsbewusstsein, Schülerinteresse und Emanzipation. Schülerinnen und Schüler sollten historisch denken lernen. An dieser Diskussion waren als Didaktiker im Wesentlichen zwei politische Generationen beteiligt: die »45er« und die »68er«.

Die Auseinandersetzung mit der Geschichtsdidaktik der Siebzigerjahre aus fachdidaktischer wie auch biographischer Perspektive führte zu einem Interviewband, der Gespräche mit den prägenden Geschichtsdidaktikerinnen und -didaktikern der Zeit beinhaltet. Gefragt wird nach biographischen Prägungen, nach der Wahrnehmung gesellschaftlicher Wirklichkeit und nach dem Verständnis von Geschichtsdidaktik. In den Gesprächen wird deutlich, dass die Entwicklung nicht unumstritten war und die Debatte darüber zum Teil polemische Züge annahm. Einen Höhepunkt dieser schroffen Auseinandersetzung markierte eine Kontroverse beim Mannheimer Historikertag 1976, die im zweiten Teil des Bandes erstmals dokumentiert wird.

 

Thomas Sandkühler (Hrsg.): Historisches Lernen denken.
Gespräche mit Geschichtsdidaktikern der Jahrgänge 1928-1947. Mit einer Dokumentation zum Historikertag 1976