Neuerscheinungen
Friedemann Scriba:
Historicus* - Wie wir Geschichte erleben
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wbg Academic, Darmstadt (2023), 536 S. |
Thomas Sandkühler (Koord.):
Der Nationalsozialismus. - Herrschaft und Gewalt.
Band 2: Gesellschaft, Staat und Verbrechen
Der zweite Band der dreibändigen Geschichte des Nationalsozialismus versammelt Aufsätze zu zentralen Aspekten des Nationalsozialismus. Renommierte Historiker stellen die nationalsozialistische Ideologie, die Innen- und Außenpolitik mit den Herrschaftsinstrumenten Polizei und Wehrmacht sowie die Verbrechen und die Opfer des NS-Regimes dar. Auch die Geschichte der bayerischen Städte München, Nürnberg und Augsburg im Nationalsozialismus wird in den Blick genommen. Ergänzt werden die Beiträge mit aussagekräftigen Bildern und quellenkritischen Analysetexten. Vorschau |
Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, München (2022), 412 S. |
Thomas Sandkühler/Angelika Epple/Jürgen Zimmerer (Hrsg.):
Geschichtskultur durch Restitution? – Ein Kunst-Historikerstreit
Böhlau Verlag (2021), 456 Seiten |
Raubkunst, Kunstraub, koloniale Sammlungen von Kulturgütern – nicht erst seit der Kontroverse um die nigerianischen Benin-Bronzen des Humboldt-Forums in Berlin ist ein Streit darüber ausgebrochen, wie mit Sammlungsobjekten aus kolonialen Kontexten umgegangen werden sollte. Die unter Fachleuten schon länger andauernde Debatte hat 2018 neue politische Brisanz gewonnen, als der französische Staatspräsident Macron erstmals die Rückgabe an die Herkunftsgesellschaften ankündigte und konkrete Schritte prüfen ließ.
Mit der Forderung nach Restitution von Kunstschätzen kolonialer Provenienz werden grundlegende und äußerst komplexe Fragen nach der Gegenwart der Vergangenheit aufgeworfen und das in ethischer, wissenschaftlicher, politischer, juristischer und ästhetischer Hinsicht. Sie betreffen nicht nur Kunsthistoriker*innen und Museumsfachleute, sondern auch Kultur-, Wissenschaftshistoriker*innen, Jurist*innen und Geschichtsdidaktiker*innen, aber auch alle diejenigen, die Museen besuchen, die sich koloniale Sammlungen anschauen und sich bisher wenig mit der Provenienz von Objekten beschäftigt haben.
Im vorliegenden Band wird erstmals der Versuch unternommen, die geschichtskulturellen Dimensionen der Debatte auszuleuchten und einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen. Rund dreißig deutsche und internationale Autor*innen melden sich zu Wort. Die Aufsätze verdeutlichen, wie wichtig es ist, ein Kernstück der gegenwärtigen gesellschaftlichen Auseinandersetzung um das Erbe des Kolonialismus von verschiedenen Blickwinkeln aus zu betrachten: Einfache Antworten gibt es nicht, und gerade in dieser Schwierigkeit liegt die besondere Aufgabe.
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Thomas Sandkühler (Hrsg.):
Das Fußvolk der "Endlösung" – Nichtdeutsche Täter und die europäische Dimension des Völkermords
wbg Academic (2020), 431 Seiten |
Die Rekrutierung und Mitbeteiligung nichtdeutscher Kollaborateure an den Gräueltaten des NS-Regimes nahm lange Zeit keinen großen Platz im allgemeinen Geschichtsbewusstsein ein. Erst der Strafprozess gegen den ehemaligen ukrainischen KZ-Wachmann John Demjanjuk 2009 brachte das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein. Der Historiker Thomas Sandkühler hat, basierend auf zwei Gerichtsgutachten in ähnlichen Fällen, eine ausführliche Analyse der Bedeutung »fremdvölkischer« Hilfskräfte für die Durchführung nationalsozialistischer Vernichtungsaktionen in Osteuropa erstellt.
Thomas Sandkühler hat mit dieser Untersuchung erstmals die europäische Dimension der osteuropäischen Judenvernichtung in dieser Ausführlichkeit beleuchtet. Kenntnisreich und detailliert beschreibt er die Zusammenhänge zwischen Tatort, Tat und Tätern, vom Hitler-Stalin-Pakt bis zu den späten Strafprozessen im 21. Jahrhundert. |
Thomas Sandkühler/Markus Bernhardt (Hrsg.):
Sprache(n) des Geschichtsunterrichts – Sprachliche Vielfalt und Historisches Lernen
(Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik, Bd. 22)
Vandenhoeck & Ruprecht (2020), 395 Seiten |
Im Zentrum dieses Bandes stehen die Herausforderungen von Sprache und sprachlicher Heterogenität für das historische Lernen in der Schule. Das Thema ist angesichts der zunehmenden kulturellen und gesellschaftlichen Vielfalt in Klassenzimmern aktueller denn je. Die Beiträgerinnen und Beiträger thematisieren, welche sprachlichen Voraussetzungen Schülerinnen und Schüler für das fachbezogene Lesen und Schreiben, für das historische Denken und Argumentieren benötigen und wie solche Handlungen im Geschichtsunterricht gefördert werden können. Dabei wird deutlich, dass das Fach Geschichte als Sprachfach sehr anspruchsvoll ist und den Lernenden durch seinen hohen Abstraktionsgrad elaborierte Denk- und Ausdrucksleistungen abverlangt.
In Kooperation mit Christoph Bramann, Nicola Brauch, Saskia Handro, Martin Lücke, Martin Nitsche, Martin Schlutow und Jörg van Norden. |