Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Geschichtswissenschaften

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09.02.17 Gabriele Metzler (Berlin): Von “Stellvertreterkriegen“, “Entwicklungsländern“ und europäischer Neuerfindung: Die westeuropäischen Gesellschaften zwischen Kaltem Krieg und Dekolonisierung, 1945-1975

  • Wann 09.02.2017 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Hauptgebäude, Unter den Linden 6, HS 1072
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Die Geschichte der Dekolonisierung stand in der historischen Forschung lange Zeit im Schatten des Kalten Krieges. Allzu oft wurden die von den europäischen Kolonialmächten in Asien und Afrika ausgefochtenen Konflikte aus der globalen Ordnung des Kalten Krieges abgeleitet, sie galten als “Stellvertreterkriege“, die um die konkurrierenden Interessen von Ost und West ausgetragen wurden.

Übersehen wurden dabei freilich nicht nur die Eigenlogiken dieser Konflikte, sondern auch ihre Rückwirkungen auf die westeuropäischen Gesellschaften selbst. Die Bemühungen der Europäer, die Auflösung ihrer Imperien in den Referenzrahmen des Kalten Krieges einzupassen, prägten ihre Politik nachdrücklich, stießen aber angesichts komplexer werdender Interaktionen und gesellschaftlicher wie kultureller Gemengelagen bald an ihre Grenzen. Wie die Europäer damit umgingen, ja, wie die “Dekolonisierung Westeuropas“ selbst erfolgte, ist ein noch weithin unerschlossenes Forschungsfeld, das dieser Vortrag kartiert.

 

 

Gabriele Metzler ist Professorin für die Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie forscht insbesondere zur Geschichte der Antiterrorpolitik in westlichen Gesellschaften, zum Wandel von Staatlichkeit und den Folgen der Dekolonisierung für die Gesellschaftsgeschichte Westeuropas.

 

Moderiert wird der Vortrag von Prof. Dr. Bernd Greiner, Leiter des Berliner Kollegs Kalter Krieg | Berlin Center for Cold War Studies.