Bernd Robionek
Das deutsche Genossenschaftswesen in der Vojvodina (1922-41)
Die Arbeit erforscht die minderheitenpolitische Bedeutung des Genossenschaftswesens, an dessen Spitze führende Persönlichkeiten aus dem politischen und kulturellen Leben der deutschen Minderheit in der multiethnischen Vojvodina standen. Neben den Beziehungen zwischen der regionalen Deutschtumsbewegung und der südslawischen Staatsmacht kommt in der Studie auch die bislang von der Wissenschaft vernachlässigte Rolle des Genossenschaftswesens in der Auseinandersetzung mit anderen ethno-politischen Gruppen zur Geltung. Besonders der Teil, der die Zeit seit den frühen 1930er Jahren behandelt, widmet sich den Bruchlinien innerhalb der Deutschtumsbewegung, die sich anhand des Genossenschaftswesens nachzeichnen lassen. So liefert die Arbeit nicht nur einen Beitrag zum Verständnis der wirtschaftlichen Dimension der Minderheitenpolitik, sondern beleuchtet auch die materielle Seite der politischen Konflikte, die innerhalb der deutschen Minderheit in Jugoslawien auftraten.