Humboldt-Universität zu Berlin - Juniorprofessur für Historische Europaforschung

Laufende Projekte

Europa als Gewinn. Unternehmen in der Europäischen Wirtschaftsintegration 1957-1990

Europa als Gewinn. Unternehmen in der Europäischen Wirtschaftsintegration 1957-1990

 

Das Forschungsprojekt Europa als Gewinn. Unternehmen in der Europäischen Wirtschaftsintegration 1957-1990 verfolgt das Ziel, die europäische Integration von der Gründungsphase bis zu den Maastricht-Verträgen aus einer unternehmenshistorischen Perspektive zu untersuchen. Es stellt bislang vorherrschende Top-Down-Perspektive in Frage und rückt die spezifischen Interessen und handlungsleitenden Strategien der Unternehmen ins Zentrum der Analyse.

Die Ausgangsthese lautet, dass Unternehmen den Prozess der Integration maßgeblich mitgestalteten und keineswegs nur auf die politischen Vorgaben und Regulierungsmaßnahmen reagierten. Sie verfolgten selbstbewusst eigene Interessen, nutzten die neuen Handlungsspielräume gezielt für grenzübergreifende Kooperationen und profitierten in erheblichem Maße von der Schaffung des europäischen Binnenmarktes. Das Vorhaben betrachtet auf der Grundlage von zwei Fallstudien die Rolle großer Unternehmen in zwei expandierenden Branchen, die von der europäischen Integration erheblichen Nutzen zogen.

Projektleitung: Prof. Dr. Heike Wieters, Juniorprofessorin für Historische Europaforschung, und Prof. Dr. Alexander Nützenadel, Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der HU Berlin.

Die zwei Fallstudien werden von Tonio Schwertner und Johannes Sandhäger bearbeitet.

Während Tonio Schwertner (Europa und Weltmarkt. Die Gummi-Branche 1950-1990) in seiner Dissertation einen klassischen Industriebereich in den Blick nimmt, untersucht Johannes Sandhäger (Europäisches Club-Banking: Die EBIC-Gruppe 1955-1980) die europäische Finanzbranche.