Humboldt-Universität zu Berlin - Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte

M.A. Julia Heideklang

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Name
M.A. Julia Heideklang
Status
Doktorand/in
E-Mail
serienju (at) cms.hu-berlin.de

→ Vita

→ Arbeitsschwerpunkte

→ Forschungsprojekt

→ Publikationen

→ Vorträge

→ Workshops, Tagungen, Projekte

 

Vita

Nach dem Bachelorstudium (B.A. Latein/Biologie) 2009–2012, absolvierte sie von 2012–2017 das Masterstudium der Fächer Latein, Biologie und Klassische Philologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (M. Ed. Latein/ Biologie; M. A. Klassische Philologie). In ihrer Masterarbeit „Theophrasts botanische Schriften: Strategien und Wissen“ befasste sie sich mit den botanischen Werken als Wissenschaftsliteratur und untersuchte Formen der Wissenspräsentation und Wissenswertung. Von 2017 bis 2021 war sie als Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg 2190 „Literatur und Wissensgeschichte kleiner Formen“ tätig und promovierte zu Paratexten in botanischen Sammelwerken der Frühen Neuzeit. Seit Februar 2022 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Versio latina“ am Lehrstuhl von Prof. Anja Wolkenhauer (https://uni-tuebingen.de/de/231683; https://www.spp2130.de/index.php/versio-latina-2/) an der Eberhard Karls Universität mit ihrem neuen Forschungsprojekt befasst, dass in zwölf Fallstudien die Akteure, Ziele und Funktionen von Übersetzungen frühneuzeitlicher Literatur ins Lateinische untersucht.

 

Arbeitsschwerpunkte

  • Paratexte in den Drucken der Frühen Neuzeit
  • Neulateinische Literatur; Übersetzungen ins Lateinische
  • Übersetzungstheorie in Antike und früher Neuzeit
  • Wissens- und Wissenschaftsgeschichte der Botanik, insb. Neulateinische Wissenschaftsliteratur

 

Forschungsprojekt


Botanics in the Making (1500–1700): Communication and Construction of the Botanical Science in Early Modern Europe

heideklang, paratext

Das Dissertationsthema verbindet die Erforschung kleiner Formen mit der Betrachtung botanischer Wissenschaftstexte der Frühen Neuzeit (1500–1700). Zwischen diesen literarischen Produkten und der Selbstpositionierung des jeweiligen Autors innerhalb der literarischen Tradition aber auch der zeitgenössischen Wissenschaftsgemeinschaft besteht eine starke Wechselwirkung. Die Wissenschaftstexte, hier mit dem Fokus auf ihren verschiedenen Paratexten, sind in ihren Inhalten und ihrer Form stark durch den zeitgenössischen Diskurs bedingt. Zugleich aber gestalten sie ihrerseits den Diskurs mit. Es ist davon auszugehen, dass dabei den Paratexten eine herausragende Bedeutung zukommt, nämlich, dass sie als epistemologische Katalysatoren den Emanzipationsprozess der botanischen Wissenschaft in der frühen Neuzeit beeinflusst und gesteuert haben. Für das Forschungsprojekt sollen exemplarisch ausgewählte botanische Werke, insbesondere die Historiae und Kreutterbücher, hinsichtlich ihrer Paratexte untersucht und im historischen Kontext verortet werden. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Titelseiten, Vorreden bzw. Widmungsreden und Widmungsgedichten in ihrem jeweiligen Werkkontext und unter Einbeziehung von nachfolgenden Auflagen und Übersetzungen. Ziel ist es aufzuzeigen, durch welche Kommunikationsstrategien und gestalterischen Elemente der jeweilige Autor Einfluss auf die Rezeption seiner botanischen Schrift durch den intendierten Leser nimmt. Darüber hinaus wird danach gefragt, wie dadurch das Selbstverständnis botanischer Wissenschaft konstruiert und einer Leserschaft innerhalb und außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich gemacht wird.

 

Abbildung: Titelseite aus Andrea Cesalpino, De plantis libri XVI, Florentiae: Apud Georgium Marescottum 1583. (Digitalisat der Zentralbibliothek Zürich: NB 721; http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-37940)

 

Publikationen

  • 2022: “Paratextual Debates in De plantis (1583): On the Best Form of Botanical Prose, Garden and Things, and the Author-Figure of Cesalpino”, in: Andrea Cesalpino: An Aristotelian Natural Philosopher in the Renaissance, ed. by Fabrizio Baldassarri and Craig Martin, London et al.: Bloomsbury (in Vorb.).
  • 2022: „Leaf: Preserving Knowledge, Constructing Histories“, in: Natural Things, Ecologies of Knowledge in the Early Modern World, ed. by Mackenzie Cooley, Anna Toledano and Dyugu Yıldırım, (in Vorb.).
  • 2022: „Hos Centones: Brunfelsʼ Herbarum vivae eicones (1530) and Contrafayt Krëutterbuch (1532)“, in: Cento-texts in the Making, Aesthetics and Poetics from Homer to Zong!, (= Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 109) hg. von Manuel Baumbach, Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, 63-88.
  • 2021: zusammen mit Hans-Joachim Pflüger und Helmut Kettenmann. De fabrica systematis nervosi evertebratorum. Die kommentierte Dissertation von / commented Thesis by Hermann Helmholtz. Darmstadt: WBG Academic.
  • 2019: zusammen mit Urte Stobbe (Hrsg.). Kleine Formen für den Unterricht. (= Themenorientierte Literaturdidaktik, Bd. 2), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht unipress.
  • 2019: „Conrad Gesners Historia animalium: Großes Werk und kleine Form im fächerübergreifenden Unterricht“, in: Kleine Formen für den Unterricht. (= Themenorientierte Literaturdidaktik, Bd. 2), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht unipress, 197–223.

 

Vorträge

  • 02.07.2021: „In the Arena of Science: Mattioli against his Critics”, Innsbruck; Saevia Scientia: Denigration and Defamation in Early Modern Science (01.-02.07.2022) am Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien, NOSCEMUS, Universität Innsbruck
  • 26.02.2022:  „Paratextual Debates in De plantis (1583): On the Best Form of Botanical Prose, Garden and Things, and the Author-Figure of Cesalpino” (virtuell); Andrea Cesalpino: An Aristotelian Natural Philosopher in the Renaissance (towards the publication of the volume) (25.-26.02.22), Ca’Foscari University of Venice& Indiana University Bloomington
  • 30.09.2021: „Helmholtz’ Doktorarbeit und der Blick durch das Mikroskop“, Potsdam; Helmholtz-Feierstunde am Helmholtz-Gymnasium Potsdam, organisiert in Zusammenarbeit mit ProWissen Potsdam e.V. and der Universität Potsdam
  • 16.09.2021: „Sehen, Beobachten, Durchwandern: Helmholtz’ Sprache des Mikroskopierens“, Berlin; Helmholtz-Virchow-Dinner, Science Dinner der Helmholtz-Gesellschaft und des Max-Delbrück-Centers, Berlin
  • 12.05.2021: „Botanics in the Making: Writing and Reading 16th-century Herbals” (virtuell); Gastvortrag am Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien, NOSCEMUS, Innsbruck
  • 13.11.2020: „Literature and Practices of Collection: Brunfelsʼ Herbarum vivae eicones (1530) and Contrafayt Krëutterbuch (1532)“ (virtuell); Interdisciplinary Workshop on the Technique of Cento Texts (13.—14.11.2020), Universität Bochum
  • 07.24.2019: „Traces of the Plant World: How to Read Botanical Prose“ Utrecht; HSS Annual Meeting (23.–27.07.19), University of Utrecht
  • 09.04.2019: „Writing Histories of (Medico-)Botanical Knowledge in 16th Century Europe: Mapping Paratextual Strategies“ Hamilton-College (NY, USA); Natural Things Inaugural Conference „Collection & the History of Science in the Age of Global Empires“ (07.–09.04.19), Hamilton College
  • 06.07.2018: „Conrad Gesners Historia animalium: Großes Werk und kleine Formen im fächerübergreifenden Unterricht“, Humboldt-Universität zu Berlin; Im Rahmen des Workshops „Kleine Formen für den Unterricht – Unterricht in kleinen Formen“ (04.–06.07.2018)
  • 19.04.2018: „Botany Almost Lost – An Italian Paratextual Discourse on the Rescue and Meaning of Botanical Knowledge“, University of Kentucky, Lexington (KY, USA); The Languages, Literatures and Cultures Conference (18.–21.04.2018)
  • 04.04.2018: AK „Der Humanist Conrad Gesner und seine Historia animalium im Latein- und Biologieunterricht“, Universität des Saarlandes, Saarbrücken; Zusammen mit Kristina Tyborski, Svenja Holper, Christin Hartwig und Sandra Berges; DAV-Kongress „Polis Europa“ (02.–07.04.2018)

 

Workshops, Tagungen, Projekte

  • 17.08.2018: „Conrad Gesner und seine Historia animalium“ – Ein Projekttag im Berliner Museum für Naturkunde, 2. Durchführung; Projekttag von 9.30–15.30 Uhr; fächerübergreifende Stationsarbeit unter Einbeziehung der Ausstellung des Berliner MfN; im Rahmen der Summer School 2018 der Humboldt-Schülergesellschaft mit dem Thema „Antike und Naturwissenschaften” (https://hu-stiftung.de/project/die-summer-school-der-humboldt-schuelergesellschaft-fuer-altertumswissenschaften/)
  • 04–06.07.2018: zus. mit Sandra Dobritz: Workshop „Kleine Formen für den Unterricht – Unterricht in kleinen Formen“, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin
  • 22.02.2018: „Conrad Gesner und seine Historia animalium“ – Ein Projekttag im Berliner Museum für Naturkunde; Projekttag von 8.30–15.30 Uhr; fächerübergreifende Stationsarbeit unter Einbeziehung der Ausstellung des Berliner MfN, in Zusammenarbeit mit Stefan Kipf und Astrid Faber sowie der Martin-Buber-Oberschule, dem Max-Planck-Gymnasium sowie dem Rosa-Luxemburg-Gymnasium, mit insgesamt 41 Schülerinnen und Schülern.