Humboldt-Universität zu Berlin - Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte

Dr. Sarine Waltenspül

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Dr. Sarine Waltenspül
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sarine.waltenspuel (at) hu-berlin.de

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Vita

Sarine Waltenspül ist Medien- und Wissenschaftshistorikerin, spezialisiert auf das 20. und 21. Jahrhundert, die auch als Filmemacherin und Kuratorin tätig ist.

Sie studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Kulturanalyse/-wissenschaft an den Universitäten Basel, Zürich und der Humboldt-Universität zu Berlin, promovierte in Medienwissenschaft, war Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule der Künste, Fellow am MECS/Leuphana Universität Lüneburg und am Collegium Helveticum/ETH Zürich, Archivstipendiatin am Deutschen Museum München, HERMES-Stipendiatin (Humanities Education in Research, Data, and Methods) sowie Vertretungsprofessorin an der Universität Basel.

Ferner co-/leitete sie diverse Forschungsprojekte, gegenwärtig das durch den schweizerischen Nationalfonds geförderte Projekt Visualpedia an der Universität Luzern (2022–2026, mehr dazu unten). Ihr Buch Modelle im Film. Eine kleine Kinogeschichte erschien 2024 bei diaphanes. Ihr zweites Buch, „Fließend. Die Geschichte eines wissenschaftlichen Films“, das sie zusammen mit Mario Schulze verfasst hat, erscheint 2025/26 bei Konstanz University Press.

 

Forschungsprojekt

Visualpedia. ‚Atlas Encyclopaedia Cinematographica‘ und die Visual Science and Technology Studies

Lange wurde der Traum geträumt, Film in den Stand wissenschaftlicher Publikationen zu heben, die als Forschungsergebnis eigenen Rechts anerkannt werden, über Bibliotheken zugänglich und in wissenschaftlichen Texten zitierfähig sind. Selten schien dieser Traum so greifbar wie heute: digital born-Videos werden online veröffentlicht, analoge Bestände digitalisiert und nicht-textuelle Medien mittels Permanentlinks zuverlässig zitierbar gemacht.

Am Beispiel der historischen Filmsammlung Encyclopaedia Cinematographica geht das Projekt Visualpedia der Geschichte von Filmen als Forschungsmittel und Publikationen von ihren analogen Anfängen bis in die digitale Gegenwart nach. Eines der beiden Teilprojekte umfasst die historisch-kritische Aufarbeitung der Geschichte der Filmenzyklopädie von den nationalsozialistischen Anfängen bis hin zur digitalen Zugänglichmachung im Internet. Im Fokus stehen Fragen nach der Provenienz der Filme, der Konzeption der Enzyklopädie, den disziplinären Spezifika innerhalb der Sammlung, sowie den Ethiken des Zeigens. Daran anschließend widmet sich das zweite, kollaborative und praktischer orientierte Teilprojekt der Frage, wie eine mitunter sensible Sammlung, die in Umfang und Inhalt Tremendum und Faszinosum zugleich ist, für Forschung und Öffentlichkeit umsichtig aktiviert werden kann. Es werden als Beitrag zu den Critical Digital Humanities verschiedene Interfaces durch Moritz Greiner-Petter entwickelt. Ebenso findet von November 2024 bis März 2025 die im Projekt erarbeitete Ausstellung Fadenspiele/String Figures. Eine forschende Ausstellung, kuratiert von Mario Schulze und Sarine Waltenspül, im Museum Tinguely Basel statt, in der mitunter die ethnologische Sektion der Encyclopaedia Cinematographica im Fokus steht.

 

Projektteam: Moritz Greiner-Petter, Mario Schulze, Sarine Waltenspül

Ausstellung: https://www.tinguely.ch/de/ausstellungen/ausstellungen/2024/fadenspiele.html

 

Bildschirmfoto 2024-10-15 um 17.58.40.png

Abb.: Dunia Lingner (früher Gertrud Beriger) bei der Fadenfigur d'Deifelshörnli (Teufelshörner): links in dem 1969 aufgenommenen Encyclopaedia Cinemaographica Film E 1736 Mitteleuropa, Basel-Land - Fadenspiele von Hans-Rudolf Haefelfinger (1975 veröffentlicht, bereitgestellt durch die TIB); rechts in einem Interview von 2024 (Piet Esch, Point de Vue). Mit freundlicher Genehmigung der Performerin.

 

Publikationen

Monographien

  • Mario Schulze, Sarine Waltenspül. 2025/26. Die Geschichte eines wissenschaftlichen Films. Konstanz University Press. (in Vorbereitung)
  • Sarine Waltenspül. 2023. Modelle im Film. Eine kleine Kinogeschichte. Zürich/Berlin: Diaphanes.

 

Buch-Kapitel und Artikel in Zeitschriften

  • Sarine Waltenspül. 2025. „Who Owns the Images? Who Shows the Images? A Film of String Figures in a Web of Relationships.“ In: Mario Schulze, dies. (Hg.): String Figures. A Cultural Practice between Art, Anthropology, and Theory. Zürich: Diaphanes. (im Erscheinen)
  • Mario Schulze und Sarine Waltenspül. 2025. „Introduction.“ In: dies. (Hg.): String Figures. A Cultural Practice between Art, Anthropology, and Theory. Zürich: Diaphanes. (im Erscheinen)
  • Sarine Waltenspül. 2024. „Geschichtsvergessene Digitalisierung. Nationalsozialistische Provenienzen wissenschaftlich-technischer Filme aus der Sammlung des IWF.“ Technikgeschichte 91/2, 139–174.
  • Sarine Waltenspül. 2021. „Reusable and Nonreusable Films: From Ballistic Films to the Encyclopaedia Cinematographica.“ Isis 112/2, 342–351.
  • Gabriele Gramelsberger, Alexander Friedrich, Sarine Waltenspül. 2021. „Wissenschaftslabore als artifizielle Zeitkonfigurationsräume. Zeitdehnung, Zeittransformation und Zeitkonservierung.“ Jahrbuch für Technikphilosophie, Zeit und Technik (Sonderheft), 163–193.
  • Anja Sattelmacher, Mario Schulze, Sarine Waltenspül. 2021. „Introduction: Reusing Research Film and the Institute for Scientific Film.“ Isis 112/2, 291–298.
  • Mario Schulze, Sarine Waltenspül. 2019. „From Images of Lines to Images of Particles. The Role of the Film Camera in Flow Visualization.“ Yearbook of Moving Image Studies 4, 166–191.

 

Herausgeberschaften

  • Estelle Blaschke, Mario Schulze, Sarine Waltenspül (Hg.). 2025/26. Visual STS. A Reader. Zürich: Intercom. (in Vorbereitung)
  • Mario Schulze, Sarine Waltenspül (Hg.). 2025. String Figures. A Cultural Practice between Art, Anthropology, and Theory. Zürich/Berlin: Diaphanes. (im Erscheinen)
  • Tobias Becker, Dennis Jelonnek, Teresa Fankhänel, Sarine Waltenspül (Hg.). 2023. Der konstruierende Blick. Fotografisches Entwerfen in der Architektur. Berlin: Schlaufen Verlag.
  • Anja Sattelmacher, Mario Schulze, Sarine Waltenspül (Hg.). 2021. Focus: Research Film. Isis 112/2.