FOUNDMED - Stiftungen in mittelalterlichen GesellschaftenStiftungen sollen soziale Defizite beheben oder Kunst und Wissenschaft fördern. In diesem Sinne waren sie schon in der Vormoderne in vielen, wenn nicht allen Gesellschaften verbreitet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Borgolte wird ein interdisziplinäres Team aus sieben wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen in den nächsten fünf Jahren die Eigenart der verschiedenen Stiftungskulturen im mittelalterlichen Jahrtausend (ca. 500-1500 n. Chr.) vergleichend erforschen und versuchen, möglichen Wechselbeziehungen zwischen dem lateinischen Christentum, der griechischen Orthodoxie, den islamischen Ländern, dem Judentum und der multireligiösen Welt Indiens auf die Spur zu kommen. In Colloquien und Workshops wird das Team sich kontinuierlich austauschen und eine Enzyklopädie des mittelalterlichen Stiftungswesens erarbeiten. Zumal Stiftungen auch in der Gegenwart eine zentrale Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher und politischer Aufgaben und Probleme spielen, werden von dem Vorhaben grundlegende Einsichten in die Nachhaltigkeit privater Philanthropie erwartet. Das Forschungsprogramm läuft vom 01.06.2012 bis zum 31.05.2017. Es wird ermöglicht durch einen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates an Michael Borgolte, der an führende Wissenschaftler_innen für richtungsweisende und innovative Forschungsprojekte vergeben wird. Im August 2014 erschien der erste Band der geplanten Enzyklopädie des Stiftungswesens in Mittelalterlichen Gesellschaften, der zweite Band folgte im November 2015, der dritte und letzte Band im Mai 2017. Weitere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte der Webseite des Verlages De Gruyter.
Podiumsdiskussion „FOUNDMED – ein Modell vergleichender Weltgeschichtsforschung?“, HU Berlin, 10.2.2017 |
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