M.A. Julia Bärnighausen
- Name
- M.A. Julia Bärnighausen
- Status
- Doktorand/in
Vita
Julia Bärnighausen ist Doktorandin am Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunstmarktforschung unterstützt sie seit Mai 2023 das DFG-Projekt "German Sales: Primary Market" an der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur. Für ihr Dissertationsvorhaben erhielt sie ein Stipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst und einen Library Research Grant des Getty Research Institute in Los Angeles. Sie studierte Kunst- und Bildgeschichte und Geschichte in Berlin und London. Von 2015 bis 2018 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem BMBF-Verbundprojekt „Foto-Objekte“ am Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut. Zudem war sie als Leiterin des Fotoarchivs und Ausstellungsorganisatorin in der Alfred Ehrhardt Stiftung tätig.
Arbeitsschwerpunkte
- Archive und Sammlungen
- Geschichte der Fotografie
- Kunstmarktforschung
Forschungsprojekt
Visuelle Bürokratien – Eine Wissensgeschichte des Kunsthandels um 1900 (Arbeitstitel)
Das Promotionsvorhaben untersucht die historischen Fotografien des Auktionshauses Galleria Sangiorgi in Rom (1892–1970) in drei italienischen Bildarchiven: in der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, in der Fondazione Federico Zeri in Bologna und im Archivio Centrale dello Stato in Rom. Ziel der Arbeit ist es, eine transdisziplinäre Wissensgeschichte des Kunsthandels um 1900 anhand visueller Medien zu verfassen. Spezialisiertes Wissen, beispielsweise um Zuschreibungen, Preisentwicklungen oder Verhandlungen, war schon immer das Herzstück des Kunsthandels. Große Teile dieses Wissens bilden sich in Form von Retuschen, Kolorierungen, Beschriftungen und Stempeln auf den Vorder- und Rückseiten der Fotografien der Galleria Sangiorgi ab. Als Bilderkarteien, Laufzettel und Vorlagen für die Reproduktion von Kunstwerken in der hauseigenen Werkstatt zirkulierten die Fotografien in den verschiedenen Abteilungen des Auktionshauses und darüber hinaus. Die Fotografien der Galleria Sangiorgi stehen exemplarisch für die bürokratische Verarbeitung von (und die Konkurrenz um) Wissen im Kunsthandel um 1900. Die Verschränkung von Wissensgeschichte und Kunstmarktforschung ist ebenso heikel wie notwendig: Letztlich soll die Arbeit auch zu einer Annäherung von AkteuerInnen des Marktes und ForscherInnen beitragen.
Abbildung: Spiegel (1. H. 18. Jh.), Albuminpapier montiert, nicht identifizierter Fotograf (Galleria Sangiorgi, Rom), um 1900, 26 x 13,7 cm (Karton), Inv. Nr. 615786, Abt. „Kunstgewerbe“ der Photothek, Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut.
Publikationen
- Sophia Gräfe und Julia Bärnighausen: „Bilder der Natur: Eine Ordnungsgeschichte der Historischen Bildsammlungen des Museums für Naturkunde Berlin“, in: Eine Frage der Perspektive: Objekte als Vermittler von Wissen, Junges Forum für Sammlungs- und Objektforschung, hrsg. v. von Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V., Ernst Seidl, Frank Steinheimer und Cornelia Weber, Bd. 5, S. 57–73, https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/24594.
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Julia Bärnighausen und Sophia Gräfe (Hg.): Bilder der Natur – Objektgeschichten aus den Bild- und Schriftgutsammlungen der Historischen Arbeitsstelle, Onlinepublikation, Museum für Naturkunde Berlin 2020, https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de/wissenschaft/bilder-der-natur.
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Costanza Caraffa und Julia Bärnighausen (Hg.): Photography and the Art Market around 1900, Mitteilungen des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, LXII/1 (2020).
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Julia Bärnighausen, Costanza Caraffa, Stefanie Klamm, Franka Schneider und Petra Wodtke (Hg.): Foto-Objekte. Forschen in archäologischen, ethnologischen und kunsthistorischen Archiven, Kerber: Bielefeld 2020.
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Julia Bärnighausen und Christiane Stahl: „Von Froschzungen und Blutkörperchen. Léon Foucaults Mikro-Daguerreotypien auf der Spur“, in: Rundbrief Fotografie, 27/2 (2020), N.F. 106, S. 8–21.
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Julia Bärnighausen, Costanza Caraffa, Stefanie Klamm, Franka Schneider und Petra Wodtke (Hg.): Photo-Objects. On the Materiality of Photographs and Photo-Archives in the Humanities and Sciences, Edition Open Access, Studies 12, Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte: Berlin 2019, https://www.mprl-series.mpg.de/studies/12/index.html.
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Franka Schneider, Julia Bärnighausen, Stefanie Klamm und Petra Wodtke: „Die Materialität des Punktum. Zum Potential ko-laborativer Objekt- und Sammlungsanalysen in Foto-Archiven“, in: Eine Fotografie. Über die transdisziplinären Möglichkeiten der Bildforschung, hg. v. Irene Ziehe und Ulrich Hägele, Waxmann: Berlin 2017, S. 219–244.
Ausstellungen
- Unboxing Photographs – Arbeiten im Fotoarchiv, ko-kuratiert mit Costanza Caraffa, Stefanie Klamm, Franka Schneider und Petra Wodtke, 16.02.–27.05.2018, Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.
Lehre
- Sommersemester 2020: Bilder der Natur – Einblicke in das Bildarchiv des Museum für Naturkunde, mit Sophia Gräfe, Studienprogramm Vielfalt der Wissensformen, bologna.lab, Humboldt-Universität zu Berlin, in Kooperation mit der Historischen Arbeitsstelle des Museum für Naturkunde Berlin.