Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Geschichtswissenschaften

Johann-Gustav-Droysen-Preis 2021

LogoFVIfGMit der Verleihung des Droysen-Preises möchte der Verein herausragende schriftliche Leistungen von Studierenden auszeichnen. Seit 2002 wird der Droysen-Preis einmal jährlich für die beste Hausarbeit in Hauptseminaren sowie eine Bachelor- und eine Master-, Staatsexamens- oder Magisterarbeit verliehen. Seit 2011 vergibt der Förderverein den Droysen-Preis in den drei Kategorien Bachelorarbeit, Master-, Staatsexamens- oder Magisterarbeit und Dissertation.

Jeder Dozent ist berechtigt, einer unabhängigen Jury Arbeiten vorzuschlagen.

Im  Rahmen der Feier zur Verabschiedung der Examinierten werden den Preisträgern Urkunden und Geldgeschenke überreicht.

Die Vergabe des Preises ist unter Einverständnis der Autor*in mit der Publikation in der Zeitschrift "Die junge Mommsen" verknüpft. Die junge Mommsen ist eine unabhängige studentische Zeitschrift, die besonders herausragende studentische Arbeiten am Institut für Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin publiziert. Die erste Ausgabe erschien im Juli 2019.
Die junge Mommsen gibt es auch auf dem

Covid-Hinweis: Der Förderverein plant, die Ausgezeichneten in einer kleinen Feierstunde im Oktober noch einmal richtig zu würdigen. Sollte das möglich sein, werden wir Ort und Zeit rechtzeitig bekanntgeben.

Preisträger:innen 2021

Bachelorarbeit:

Lavinia Gambini: "Heaven on their minds. Zur ‚vernünftigen‘ Epistemologie des Jenseitswissens in der Aufklärung"

Lavinia Gambini; Photo:Privat

Aus der Laudatio: In der jüngeren Aufklärungsforschung wird zunehmend deutlich, dass die Aufklärung nicht alleine mit gegenwärtigen Maßstäben von Rationalität zu begreifen ist. Esoterik und Religion sind nicht allein als das Gegenteil von Rationalität zu fassen, sondern bildeten ein komplexes Amalgam aufklärerischer Diskurse. Frau Gambinis Arbeit analysiert diese Gemengelage anhand der Texte dreier Autoren –Thomas Burnet, William Whiston und Charles Bonnet – auf höchst überzeugende Weise und konturiert dabei das Spannungsfeld religiös-naturwissenschaftlicher Jenseitstheorien. Die Arbeit besticht durch ihre Gelehrsamkeit, ihren eleganten Stil, ihre überzeugende Argumentation und die herausragende Kontextualisierung des Stoffes in einem neuen, dynamischen Forschungsfeld.

 

 

 

Masterarbeit:

Richard Andreas Häckermann: "Cicero in der Rue Quincampoix. Henri-François d’Aguesseau als Gegner des Lawschen Systems"

Haeckermann.jpgAus der Laudatio: Die Arbeit präsentiert den französischen Kanzler d’Aguesseau, einen der wichtigsten französischen Juristen des 18. Jahrhunderts, als Protagonisten einer Auseinandersetzung um den wirtschafts- und finanzpolitischen Kurs Frankreichs in der Spätphase des Ancien Regime. Dabei zeigt sie auf eindrucksvolle Weise, wie die Konzentration auf d’Aguesseau und seine Opposition gegen das spektakulär scheiternde Finanzsystem John Laws zugleich als Teil einer größeren Geschichte unterschiedlicher Verständnisse von ökonomischer Staatspolitik verstanden und eingeordnet werden kann. Die Jury zeigte sich beeindruckt von dem darstellerischen Geschick, der sehr akribischen Quellenarbeit und dem größere Zusammenhänge nie aus dem Auge verlierenden Ansatz der Arbeit, die auf gekonnte Weise wissens- und milieusoziologische Ansätze mit exzellenter historischer Forschung verbindet.

 

 

 

die Laudationes 2021 (als pdf)